ROUNDUP 2: Bayer und BASF sollen Millionenstrafe wegen Dicamba zahlen
16.02.2020 | 18:42
(Neu: BASF-Stellungnahme)
LEVERKUSEN/LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX) - Eine US-Jury hat den
Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer
Bader beschuldigt Bayer und BASF, dass er durch den Einsatz von Dicamba auf benachbarten Feldern Ernteverluste erlitten habe, da Teile des Unkrautvernichters auf seine Plantagen geweht worden sein sollen. Den Schaden bezifferte er auf 21 Millionen Dollar. Dicamba wurde von Monsanto entwickelt, der US-Konzern sieht sich wegen des Mittels seit 2015 Klagen ausgesetzt; Bayer hatte Monsanto 2018 übernommen. Die Leverkusener sehen sich bereits wegen angeblicher Krebsrisiken von Monsantos Unkrautvernichter Glyphosat tausenden Klagen in den USA ausgesetzt. BASF nutzt ein eigenes auf Dicamba basierendes Produkt, um gentechnisch veränderte Pflanzen zu behandeln.
Das jetzt in Missouri gefällte Urteil ist das erste in einer Reihe laufender Verfahren. Ein US-Sprecher für Bayer kündigte an, der Konzern werde Berufung gegen das Urteil einlegen. Dicamba sei für die Ernteverluste nicht verantwortlich. BASF kündigte ebenfalls Rechtsmittel an: "Wir sind überrascht und enttäuscht von der Entscheidung der Jury und planen in Berufung zu gehen", sagte ein Unternehmenssprecher.
Die Anwälte der Unternehmen hatten zuvor argumentiert, die Pfirsich-Felder hätten bereits vor 2015 gelitten und führten Wetterbedingungen wie Hagel und späten Frost für die Schäden an. Beide Unternehmen führten zudem an, dass die aktuelle Formulierung von Dicamba nicht verwehen könne, wenn sie korrekt angewendet werde. Wie der Schadenersatz unter den Unternehmen aufgeteilt wird, blieb zunächst offen./nas
ISIN DE000BAY0017 DE000BASF111
AXC0039 2020-02-16/18:42
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.