Die Börsenturbulenzen infolge der Corona-Krise haben der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS im zweiten Quartal überraschend hohe Mittelzuflüsse gebracht. Netto sammelte das Unternehmen bei Anlegern 8,7 Milliarden Euro ein, wie es am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Experten hatten im Schnitt lediglich mit 3,5 Milliarden Euro gerechnet. Zulauf verzeichnete die DWS vor allem bei passiv gemanagten Fonds (ETF) sowie Cash-Produkten, während institutionelle Anleger Geld aus aktiv gemanagten Fonds abzogen.

An der Börse wurden die Nachrichten unentschieden aufgenommen. Der Kurs der im SDax gelisteten DWS-Aktie legte nach Handelsbeginn zeitweise um fast drei Prozent zu, drehte dann aber in die Verlustzone und lag zuletzt mit 1,38 Prozent im Minus bei 32,555 Euro. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier aber immer noch fast drei Prozent an Wert gewonnen.

Institutionelle Anleger hätten Cash-Produkte als sicheren Hafen für ihre Portfolios genutzt, erklärte die DWS die Umschichtungen. So habe das Unternehmen bei den Cash-Produkten Zuflüsse von 6,3 Milliarden Euro und im passiven Segment von 6,5 Milliarden Euro verbucht. Zugleich hätten Investoren 4,1 Milliarden Euro aus dem Bereich aktiv gemanagter Fonds abseits von Cash-Produkten abgezogen. Einen grundsätzlichen Trend sah die DWS darin aber nicht: Sie führte die Abflüsse auf einige wenige institutionelle Anleger im festverzinslichen Bereich zurück.

Die DWS verbuchte unterdessen Erträge von 551 Millionen Euro - fünf Prozent mehr als im ersten Quartal, aber neun Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Konzerngewinn legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dank gesunkener Kosten um neun Prozent auf 122 Millionen Euro zu./stw/zb/men

 ISIN  DE0005140008  DE000DWS1007

AXC0168 2020-07-29/10:58

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