Seit Mai können Hamburger ihren Ausweis und andere offizielle Dokumente auch in der Bank in ihrer Nähe beantragen und abholen. Dieses Pilotprojekt ist bei den Bürgern so gut angenommen worden, dass es nun verlängert worden ist. "Möglicherweise findet auch eine Ausweitung des Projektes statt, denn die Resonanz ist richtig gut", sagte Herbert Harnacke, Leiter der mobilen Kundenzentren beim Fachamt für Einwohnermeldewesen, der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.

Ursprünglich war geplant, dass die mobilen Teams der Hamburger Kundenzentren nur bis August in die Filialen der Hamburger Sparkasse kommen, um die Behördendienste von dort aus anzubieten. Drei Standorte waren in das Projekt aufgenommen worden. Dort war ein Sachbearbeiter jeweils einen ganzen Tag pro Monat ansprechbar. Die Termine mussten vorab telefonisch gebucht werden.

Ob An- und Ummelden, Beantragen oder Abholen des Reisepasses, Beantragen eines Fischereischeins oder das Abmelden des Wohnsitzes - all diese Dienstleistungen im Einwohner- und Meldewesen können so wahrgenommen werden. Etwa 30 bis 40 Terminkunden würden pro Tag vorbeikommen, sagte Harnacke. Dazu kämen die Schnelldienstleistungen wie das Abholen der Ausweise. "Das wird wunderbar angenommen. Die Reaktionen der Kunden, die wir hatten, sind top."

Damit sei auch das wichtigste Ziel des Pilotprojektes erreicht worden: die Kundenzufriedenheit erhöhen. "Was man nicht mehr haben wollte, sind Schlangen vor den Kundenzentren", sagte der Leiter der mobilen Kundenzentren weiter. Dafür hatten die Hamburger Behörden 2017 eine Serviceoffensive gestartet und die Kundenzentren neu organisiert, Öffnungszeiten verlängert und Mitarbeiter eingestellt.

Weiterer Baustein war der Einsatz mobiler Teams, die mit ihrem technischen Equipment auch in Seniorenheime, Hochschulen, Krankenhäuser und Bücherhallen kommen. Durch die Kooperation mit der Hamburger Sparkasse habe diese Angebotsoffensive um einen weiteren Punkt erweitert werden können. In den drei Haspa-Filialen Curslack-Neuengamme, Luruper Hauptstraße sowie Rothenburgsort wird der Service weiter fortgesetzt.

Das Pilotprojekt der Hansestadt strahlt bereits nach Kiel aus. Auch dort plant die Stadt eine Kooperation mit der Sparkasse, um die Wartezeiten für Bürger zu verkürzen und ihnen längere Wege zu ersparen. "Diese Überlegungen gibt es", sagte ein Stadtsprecher auf Nachfrage. Sie seien schon recht weit fortgeschritten. "Kommende Woche können wir mehr dazu sagen."/cgl/DP/men

AXC0020 2019-09-15/14:29

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