Die Braunschweigische Landessparkasse (BLSK) wird nach Angaben von Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) weiter Teil der NordLB bleiben. Allerdings soll bei der Neuausrichtung der Norddeutschen Landesbank eine spätere Selbstständigkeit der BLSK berücksichtigt werden. Im entsprechenden Staatsvertrag fürs neue NordLB-Geschäftsmodell soll ein Passus enthalten sein, der eine spätere Herauslösung der BLSK zulässt. Sofern es ein tragfähiges Konzept ohne Belastung für das Land gebe, stehe er einer Herauslösung der BLSK offen gegenüber, sagte Hilbers.

Die BLSK ist integraler Bestandteil der NordLB und hat selbst keine eigene Banklizenz. Laut Hilbers bewerten die Träger der NordLB die gesamte Bank - also inklusive der BLSK - bei der anstehenden Kapitalerhöhung mit einem Euro. Vom Stellenabbau bei der NordLB könne auch die BLSK nicht ausgenommen werden, betonte Hilbers am Donnerstag im Landtag in Hannover.

Die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ) hatte unter Berufung auf ein internes Mitarbeiterschreiben berichtet, dass der Personalabbau höher als bisher geplant ausfallen dürfte.

In dem Schreiben heißt es, bis zum Jahr 2024 soll die Mitarbeiterzahl der NordLB bei 2800 bis 3000 Mitarbeitern liegen. Bisher war eine Zielzahl von rund 3200 Mitarbeitern genannt worden. "Das bedeutet einen Personalabbau von rund 1650 bis 1850 Mitarbeiter zusätzlich zum Abbauziel von One Bank", heißt es mit Hinweis auf das Sparprogramm des Geldhauses in dem Schreiben. Die Verwaltungskosten sollen bis dahin von einer Milliarde auf dann 625 Millionen Euro gesenkt werden. Ende 2018 gab es bei der NordLB rund 5650 Vollzeitstellen.

Die Bank bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag die Abbaupläne. "Das ist ein schmerzhafter Einschnitt, er ist aber erforderlich für die Neuaufstellung der Bank", erklärte NordLB-Vorstandschef Thomas Bürkle in dem Schreiben.

Die Frage nach der Zukunft der BLSK stand im Fokus des letzten Tages der Sitzungswoche im Landtag. Die oppositionellen Grünen forderten Aufklärung von der Landesregierung, welche Rolle die Sparkasse im neuen Geschäftsmodell der NordLB spielt. Kommunalpolitische Vertreter der Landessparkasse hatten verstimmt und überrascht darauf reagiert, dass die Bank Teil der NordLB bleiben soll. Die NordLB hatte wegen des schwierigen Schiffsfinanzierungsgeschäfts Milliardenverluste verzeichnet. Sie benötigt eine Finanzspritze von rund 3,63 Milliarden Euro.

Der Grünen-Abgeordnete Stefan Wenzel kritisierte, der Finanzminister habe noch immer kein tragfähiges Konzept für die Zukunft der NordLB und der Braunschweigischen Landessparkasse. Die Vorschläge der kommunalen Spitzen in Braunschweig, Helmstedt, Holzminden, Salzgitter und Wolfenbüttel nehme er nicht ernst. "Denn - das zumindest wurde klar - Hilbers will die gesunde BLSK in der von maroden Schiffskrediten gebeutelten NordLB halten. Das hilft am Ende weder NordLB noch der BLSK", betonte Wenzel./rek/DP/fba

AXC0146 2019-05-16/12:06

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