Milliardenschere Puffer gegen Kreditausfälle in der Corona-Krise haben die Citigroup erneut stark belastet. Dank guter Geschäfte mit großen Konzernen und an den Finanzmärkten erzielte die Bank aber auch im zweiten Quartal trotz coronabedingter Kosten einen Milliardengewinn, der zudem höher als von Experten erwartet ausfiel. Der Überschuss sackte im Vergleich zum Vorjahr um 73 Prozent auf 1,3 Milliarden US-Dollar (1,14 Mrd Euro) ab, wie die Bank am Dienstag in New York mitteilte.

Größter Belastungsfaktor war die Risikovorsorge von 7,9 Milliarden Dollar - die damit fast vier Mal so hoch war wie vor einem Jahr. Dadurch wurden die höheren Erträge im vergangenen Quartal mehr als aufgezehrt. Diese legten vor allem dank eines regen Geschäfts an den Finanzmärkten und mit großen Konzernen, deren Nachfrage in der Krise nach Anleihen und Krediten nach oben geschnellt ist, um fünf Prozent auf knapp 20 Milliarden Dollar zu.

Ähnlich wie bei JPMorgan rutschte das Geschäft mit Privatkunden in die roten Zahlen. Unter dem Strich stand hier ein Minus von knapp 400 Millionen Dollar nach einem Gewinn von 1,3 Milliarden ein Jahr zuvor. Gründe dafür waren sowohl ein zehnprozentiger Rückgang der Erträge auf 7,3 Milliarden Dollar als auch eine auf fast vier Milliarden Dollar verdoppelte Risikovorsorge. Deutlich im Plus blieb dagegen das Geschäft mit großen Unternehmen, in dem auch das Investmentbanking gebündelt ist.

Da die Bank besser abgeschnitten hat, als die von Bloomberg befragten Experten erwartet hatten, legte die Aktie vorbörslich zunächst leicht zu. Das Papier gehört allerdings ebenso wie die meisten anderen Bank-Aktien zu den Verlierern der Corona-Krise an der Börse. So sank der Kurs der Citigroup-Anteile im bisherigen Jahresverlauf um knapp 35 Prozent und damit deutlich mehr als der S&P 500 , der im gleichen Zeitraum nur rund ein Prozent einbüßte./zb/jha/

 ISIN  US1729674242  US78378X1072

AXC0214 2020-07-14/14:46

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.