Die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS rechnet wegen des Corona-Crashs mit einem schwächeren Geschäft im laufenden Jahr. Es sei wegen der großen Ungewissheit über die Dauer und den Verlauf der Corona-Pandemie fast unmöglich, eine Aussage über den Verlauf des Jahres zu treffen. "Als Folge des Marktabschwungs erwarten wir jedoch, dass die bereinigten Erträge und Kosten unter den Zahlen für 2019 liegen werden", teilte der Fondsanbieter am Mittwoch in Frankfurt mit. Der Vorstand bekräftigte sein Ziel, die Kosten des Unternehmens um 150 Millionen Euro zu drücken - und wenn nötig noch mehr.

"Das Management der DWS ist entschlossen und in der Lage, weiteres Einsparpotenzial zu finden und umzusetzen, sollte es die Ertragssituation im weiteren Verlauf des Jahres erforderlich machen", hieß es. "Wir behalten unser mittelfristiges Ziel bei, unsere bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation bis 2021 auf unter 65 Prozent zu senken." Voraussetzung sei aber, dass sich die Märkte im zweiten Halbjahr wieder erholen. Wegen der Auswirkungen der Pandemie auf die Erträge dürfte die Kennzahl in den kommenden Quartalen jedoch vorübergehend steigen.

Die anteiligen Kosten waren bereits zum Jahresauftakt im Vergleich zum vierten Quartal angeschwollen. In den ersten drei Monaten gingen die Erträge im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent auf 524 Millionen Euro zurück. Beim Ergebnis profitierte der Fondsanbieter von seinem bereits eingeleiteten Sparkurs. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn zog um fast ein Fünftel auf 179 Millionen Euro an. Negativ wirkte sich die Corona-Krise beim Nettomittelaufkommen aus. Nachdem die DWS in den ersten beiden Monaten noch starke Zuflüsse verzeichnet hatte, kam im März die Wende.

Alles in allem zogen die Kunden in den ersten drei Monaten 2,5 Milliarden Euro bei der DWS ab. Zusammen mit den Kursverlusten vor allem an den Aktienmärkten schrumpfte das verwaltete Vermögen auf 700 (Ende 2019: 767) Milliarden Euro.

An der Börse kamen die Zahlen und vor allem die Aussagen zu möglichen weiteren Kostensenkungen gut an. Die im SDax notierte Aktie legte um bis zu knapp neun Prozent zu. Der Börsenwert der DWS beläuft sich derzeit auf 5,6 Milliarden Euro. 80 Prozent der Papiere gehören der Deutschen Bank, das Aktienpaket der Mutter ist damit rund 4,5 Milliarden Euro wert und entspricht damit fast einem Drittel der gesamten Marktkapitalisierung der Deutschen Bank aus./zb/stw/fba

 ISIN  DE0005140008  DE000DWS1007

AXC0339 2020-04-29/14:57

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.