ROUNDUP: EY-Studie: Abwärtstrend in der Autobranche verstärkt Konsolidierung
20.06.2019 | 09:43
Der aktuelle Absatz- und Gewinnschwund bei vielen Autokonzernen dürfte den Trend zu Kooperationen und Fusionen in der Branche nach Ansicht von Experten noch verstärken. "Es steht eine Marktbereinigung bevor", resümierte der Leiter des Auto- und Transportbereichs beim Beratungsunternehmen EY, Constantin Gall, in einer aktuellen Bilanzanalyse. Im Vorteil seien die Unternehmen, die bei den Zukunftsthemen Elektromobilität und Autonomes Fahren und zugleich finanziell jetzt gut aufgestellt seien.
"Wer da nicht zur Spitze gehört, droht unter die Räder zu geraten", betonte Gall. "Einige der heute noch eigenständigen Autokonzerne werden in zehn Jahren nur noch als Marke innerhalb eines der wenigen Megakonzerne existieren."
Absatzflaute und hohe Kosten für neue Technologien haben der
EY-Analyse zufolge zu Jahresbeginn tiefe Spuren in den Bilanzen der
meisten Autokonzerne hinterlassen. Verkaufszahlen und Umsätze gingen
zurück, die operativen Gewinne der weltweit größten Hersteller
fielen insgesamt auf den niedrigsten Stand seit 2011. Die
japanischen Autobauer büßten demnach im Vergleich zum ersten Quartal
2018 zusammen 40 Prozent ihres operativen Ergebnisses ein. Bei den
drei deutschen Konzernen VW
Nur die koreanischen Hersteller hätten ihren operativen Gewinn erhöht, schreiben die EY-Experten. Die französischen Hersteller fehlen allerdings in der Liste, weil ihre Zahlen nicht vorlagen.
Daimler schaffte es der Studie zufolge im ersten Quartal trotzdem
auf Platz eins der weltweit profitabelsten Unternehmen. 7,1 Prozent
vom Umsatz blieben als operatives Ergebnis übrig. Das ist zwar
spürbar weniger als zu Jahresbeginn 2018, aber mehr als bei allen
anderen untersuchten Herstellern. Auf Platz zwei landete Toyota
"Die Profitabilität sinkt auf breiter Front, und wenn sich die aktuelle Absatzschwäche fortsetzt, werden wir verstärkt Preiskämpfe sehen, die die Margen noch weiter belasten dürften", betonte EY-Autoexperte Peter Fuß. Um die explodierenden Kosten in den Griff zu bekommen, gehe der Trend zu mehr Kooperationen und sehr weitgehenden Partnerschaften.
Die hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung seien alternativlos, hieß es weiter. "Entscheidend wird sein, dass die Automobilhersteller auf jene Zukunftstechnologien setzen, die der Autokunde letztlich auch bezahlen wird. Nur so kann in Zukunft mit dem Produkt Auto weiterhin Geld verdient werden", sagte Gall./eni/DP/jha
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