ROUNDUP: Französische Sendergruppen TF1 und M6 wollen fusionieren
18.05.2021 | 09:45
In Frankreich bahnt sich bis Ende 2022 die Fusion zweier großer TV-Gruppen an. Die privaten Senderunternehmen TF1 und M6 sollen zusammengelegt werden, dazu werden exklusive Verhandlungsgespräche aufgenommen, wie die Eigentümer und die TV-Gruppen am späten Montagabend mitteilten. Ziel sei es, ein französisches Medienunternehmen zu schaffen, um dem schärfer werdenden Wettbewerb mit globalen Tech-Plattformen etwas entgegenzusetzen. Der Deal steht unter dem Vorbehalt von regulatorischen Genehmigungen.
Wenige Stunden zuvor hatte in den USA der Telekommunikations-Riese
AT&T
Der anvisierte Deal in Frankreich betrifft auch den
Bertelsmann-Konzern in Gütersloh als Mehrheitseigentümer der RTL
Group mit Sitz in Luxemburg. Die RTL-Gruppe hält derzeit 48,3
Prozent der M6-Anteile, die anderen Anteile befinden sich im
Streubesitz. Die RTL-Gruppe würde zunächst ihren gesamten Anteil in
das neu fusionierte Unternehmen in Frankreich einbringen und dann
Anteile in Höhe von 641 Millionen Euro an TF1-Eigentümer Bouygues
Der Umsatz des börsennotierten fusionierten Unternehmens würde sich auf 3,4 Milliarden Euro (pro-forma 2020) und der operative Gewinn auf 461 Millionen Euro belaufen. Damit läge der neue französische Medienriese im direkten Vergleich der Umsatzzahlen vor der Mediengruppe RTL Deutschland (Umsatz 2020: 2,13 Milliarden Euro).
Bertelsmann- und RTL-Group-Chef Thomas Rabe hatte zuletzt immer wieder betont, dass man "nationale Champions" in den europäischen Märkten schaffen wolle. Er betonte zur geplanten Fusion der französischen Sendergruppen: "Sie demonstriert, dass Konsolidierungsschritte in den nationalen Märkten erhebliche Werte schaffen. Als strategische Investoren werden wir langfristige Partner von Bouygues sein." Man erhofft sich durch die Fusion der zwei großen Player auf dem französischen Markt mehr Wertschöpfung.
Das TV- und Filmgeschäft befindet sich weltweit gerade in einem tiefgreifenden Wandel mit dem Boom von Streaming-Diensten, der von der Corona-Pandemie noch einmal beschleunigt wurde./rin/DP/eas
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