KASSEL (dpa-AFX) - Das Gemeinschaftsunternehmen Reks des Düngerkonzerns K+S und der Remondis-Tochter Remex wird voraussichtlich noch in diesem Jahr starten. Das Bundeskartellamt hat den beiden Unternehmen dafür grünes Licht gegeben. "Das Joint Venture ist ein weiterer Schritt unserer strategischen Neuausrichtung", sagte K+S-Chef Burkhard Lohr am Mittwoch laut Mitteilung. Die Aktie des MDax -Konzerns stieg am Nachmittag in einem festen Markt um rund vier Prozent.

Das Genehmigungsverfahren hatte sich etwas länger hingezogen als erwartet. Ende Oktober gab die EU-Kommission das Verfahren an das Bundeskartellamt weiter. Es sei dann zunächst nicht absehbar gewesen, wie lang die kartellrechtliche Prüfung dauern würde, hieß es. Vor diesem Hintergrund hatte K+S in der letzten Prognose für 2021 nur das operative Geschäft einbezogen.

Nach der Zusage der Kartellwächter werde ein Abschluss der Transaktion nun aber noch vor Jahresende erwartet. Für den Düngerkonzern fällt daher im laufenden vierten Quartal ein Einmalertrag von 200 Millionen Euro an. Gleichzeitig werde ein Barmittelzufluss von rund 90 Millionen Euro vor Steuern generiert. Auf dieser Basis rechnet K+S für das Gesamtjahr mit einem operativen Ergebnis (Ebitda) von rund 830 Millionen Euro nach 267 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Zudem erwartet der Konzern einen leicht positiven freien Barmittelzufluss.

K+S spricht bei Reks von einer "starken Partnerschaft im Entsorgungsgeschäft". Im Gemeinschaftsunternehmen werde die Infrastruktur der Entsorgungsanlagen von K+S mit dem Vertriebsnetz von Remex vereint. Der Düngerkonzern verspricht sich davon den bestmöglichen Zugang für die Bereitstellung der künftig benötigten Materialien, die für die Abdeckung von großen Halden an den deutschen Kalistandorten gebraucht werden.

Seitdem sich K+S im Mai vom amerikanischen Salzgeschäft getrennt hatte, liegt der Fokus des Konzerns auf der Düngersparte. Da die Agrarmarkt-Perspektiven für 2022 gut sind, erwartet K+S weiter starke Kaligeschäfte. Nach vielen Problemen in den vergangenen Jahren profitiert der Konzern derzeit von hohen Düngerpreisen.

Als der Kalimarkt zuvor noch unter Druck stand, war K+S allerdings zu optimistisch mit Blick auf die Kalipreise. Das hatte eine Wertberichtigung zur Folge, die 2020 zu einem Jahresverlust von 1,8 Milliarden Euro führte. Die Finanzaufseher der Bafin hegten jedoch den Verdacht, dass die Vermögenswerte immer noch zu hoch angesetzt worden sein könnten. Die endgültigen Feststellungen der von der Bafin beauftragten Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) lösen jedoch keine weiteren Wertanpassungen aus, teilte K+S vergangene Woche mit.

Die Aktie des Düngerkonzerns wurde von der Bilanzkritik ohnehin nur phasenweise negativ beeinflusst. Trotz einiger hoher Tagesverluste hat die K+S-Aktie ihren Wert in diesem Jahr insgesamt bereits verdoppelt./niw/ngu/jha/

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AXC0260 2021-12-01/15:08

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