Die Baumarkt-Gruppe Hornbach wird aufgrund der anhaltend hohen Kundennachfrage etwas optimistischer. Für das Geschäftsjahr 2020/2021 erwartet das Management nun ein Umsatzplus von 8 bis 15 Prozent sowie ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) von 270 bis 330 Millionen Euro, wie die im SDax notierte Hornbach Holding am Dienstag im pfälzischen Bornheim bei Landau mitteilte. Erst Anfang August hatte Hornbach seine Prognose angehoben und zuletzt ein Umsatzwachstum von 5 bis 15 Prozent sowie ein bereinigtes Ebit von 230 bis 330 Millionen Euro angepeilt.

Am Markt kamen die Nachrichten gut an, die Aktie der Hornbach Holding erreichte mit 99,70 Euro ein Rekordhoch und legten um 1,6 Prozent zu. Im laufenden Jahr haben die Titel über die Hälfte an Wert hinzugewonnen und zählen damit zu den größten Krisen-Gewinnern. Auch in den zurückliegenden fünf Jahren steht immerhin ein Plus von rund 40 Prozent für die Titel zu Buche.

"Wir schätzen die weitere operative Entwicklung im internationalen Hornbach-Verbreitungsgebiet positiver ein als zuvor", sagte Vorstandschef Albrecht Hornbach. Sowohl die politische Nachrichtenlage als auch die Lerneffekte bei der Eindämmung der Corona-Krise hätten zur Einschätzung beigetragen. Der Manager geht aktuell davon aus, dass es im Einzelhandel voraussichtlich keine flächendeckenden Marktschließungen mehr geben wird. Gerade auf dem Höhepunkt der Krise habe sich gezeigt, dass das stationäre Kundengeschäft verantwortungsvoll organisiert werden könne. Der Vorstandschef verwies aber auf weiter bestehende konjunkturelle Risiken, die sich negativ auf die Konsumstimmung auswirken könnten.

Hornbach profitierte ungeachtet dessen auch im zweiten Quartal davon, dass viele Menschen wegen der Corona-Krise mehr Zeit Zuhause verbrachten, zudem spielte die Aufhebung der vorübergehenden Verkaufsbeschränkungen im Einzelhandel der Baumarkt-Gruppe in die Karten. Während die Erlöse um etwas mehr als ein Fünftel auf 1,55 Milliarden Euro stiegen, kletterte das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sogar um rund 60 Prozent auf 161,9 Millionen Euro.

Unter dem Strich stand ein Überschuss von 112 Millionen Euro und damit ebenfalls 60 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahlen sind für Investoren keine allzu große Überraschung mehr, da Hornbach bereits im August Steigerungen in dieser Größenordnung in Aussicht gestellt hatte.

Den Angaben zufolge betrieb der größte operative Teilkonzern Hornbach Baumarkt AG Ende August insgesamt 160 Bau- und Gartenmärkte sowie Onlineshops in neun europäischen Ländern. Sowohl im Ausland als auch im Inland legten die Baumärkte beim Umsatz jeweils klar zu. Das Online-Geschäft verzeichnete ein noch deutlicheres Wachstum.

"Die Konsumenten haben weiterhin deutlich mehr Bedarf an Baumarktprodukten und nutzen auch unsere Onlineshops häufiger als vor Corona", befand Albrecht Hornbach. Ein abruptes Ende dieses Verbrauchertrends sei derzeit nicht absehbar. "Aber wir müssen weiterhin auf dem Schirm haben, dass das Konsumklima in solch unsicheren Zeiten auch einmal kippen kann", warnte er./eas/jha/fba

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AXC0189 2020-09-29/13:05

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