Der Gabelstapler-Hersteller Kion hat unter dem Strich wegen der Corona-Krise im zweiten Quartal rote Zahlen eingefahren. Der Verlust betrug 17,1 Millionen Euro nach einem Gewinn von 125,2 Millionen Euro ein Jahr zuvor, wie das MDax-Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Die zuletzt stark gelaufene Aktie rutschte am Vormittag um 3,8 Prozent auf 67,82 Euro ab.

Seit dem Corona-Tief Mitte März von gut 33 Euro hat das Papier seinen Wert aber immer noch verdoppelt. Vor allem Mitte Juli war der Kurs noch einmal stark angesprungen - mit den vorläufigen Zahlen zum zweiten Quartal. Im Corona-Crash hatte die Aktie aber auch stark Federn lassen müssen, gegenüber dem Jahresbeginn bei gut 61 Euro sind die Kursgewinne denn auch deutlich weniger stark.

Der Umsatz sank im zweiten Quartal um 17 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Der Geschäftsbetrieb war insbesondere im April und Mai deutlich beeinträchtigt. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern brach um 73 Prozent auf 60,7 Millionen Euro ein.

Die Aufträge legten jedoch um 12 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro zu. Die Hessen setzen vor allem auf die spürbar anziehenden Bestellungen von Kunden aus dem Onlinehandel, die insbesondere bei automatisierten Lager- und Sortiersystemen kräftig orderten.

Kion rechnet bei den Auftragseingängen 2020 insgesamt aber mit einem spürbaren Rückgang, weil die Kaufzurückhaltung der restlichen Kunden bei Gabelstaplern deutliche Spuren hinterlassen dürfte. Das kann dem Unternehmen zufolge auch die gute Lage bei den Lieferkettenlösungen nicht ausgleichen.

Umsatz, operatives Ergebnis und Free Cashflow dürften 2020 deutlich zurückgehen, hieß es. Wegen der erheblichen Unsicherheiten verzichtet das Management weiter darauf, konkrete Prognosebandbreiten anzugeben./men/nas/zb

 ISIN  DE000KGX8881

AXC0217 2020-07-30/12:15

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