Der Gasekonzern Linde legt erneut ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm auf. Zudem erhöhte das Unternehmen seine Dividende für das Schlussquartal. Die Investoren reagierten am Dienstagvormittag mit Zukäufen, der Kurs der Aktie legte an der Dax-Spitze um 3,7 Prozent zu.

Linde verfüge über eine robuste Bilanz und einen anhaltenden Liquiditätsüberschuss, teilte das Unternehmen am Vorabend mit. Deswegen soll es ein neues Aktienrückkaufprogramm von bis zu fünf Milliarden US-Dollar geben. Es werde das noch bis zum 1. Februar laufende Programm über bis zu sechs Milliarden Dollar ersetzen, hieß es. Zudem kündigte Linde an, die Quartalsdividende um 10 Prozent auf 1,06 US-Dollar je Aktie zu erhöhen.

Die Quartalsdividende liege dabei über der Konsensschätzung des Marktes, schrieb Commerzbank-Analyst Fabian Semon am Dienstag in einer Studie. Zum Thema Aktienrückkäufe befand er, Linde könne sich die Fortsetzung leisten.

Der weltgrößte Industriegasekonzern machte trotz der Corona-Pandemie zuletzt gute Geschäfte. Nachdem im Mai die Ziele zunächst noch gekappt worden waren, erhöhte der Dax-Konzern nach einem Gewinnplus im dritten Quartal Anfang November die Messlatte für den Jahresgewinn. Damit peilt Linde nunmehr einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn je Aktie von 8,05 bis 8,10 Dollar an, was währungsbereinigt einem Anstieg um 12 Prozent entspricht. Auch für das vierte Quartal hatte das Management ein Gewinnplus angekündigt. Seine Jahreszahlen will Linde am 5. Februar vorlegen.

Der Konkurrent der französischen Air Liquide beliefert die Auto-, Öl-, Chemie- und Metallindustrie genauso wie Lebensmittelhersteller und Krankenhäuser. Den Löwenanteil der Umsätze und Gewinne erwirtschaftet Linde in der Region Amerika, jeweils gut 20 Prozent der Erlöse kommen aus Europa und Asien.

Künftig will der Konzern das Geschäft mit Wasserstoff stark ausbauen. Linde erzielt eigenen Angaben zufolge aktuell mehr als zwei Milliarden Dollar Umsatz mit Produktion, Vertrieb, Speicherung und Anwendung von Wasserstoff. Linde hofft, das Geschäft in Zukunft vervierfachen zu können. Gerade bei großen Transportmitteln wie Lastwagen, Zügen, Fähren und Bussen werde sich Wasserstoff zuerst durchsetzen./nas/tav/jha/

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AXC0125 2021-01-26/10:58

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