Der Motorenhersteller Deutz stimmt seine Investoren auf eine langsamere Geschäftserholung ein. Der Umsatzanstieg auf 2 Milliarden Euro und eine Rendite des Betriebsgewinns (Ebit) vor Sondereffekten von 7 bis 8 Prozent sollen nun erst 2023 oder 2024 erreicht werden, wie Deutz am Montagabend mitteilte. Zuvor wollte der SDax -Konzern diese Ziele bereits 2022 erreichen.

Am Dienstagvormittag brach der Kurs der Aktie um zuletzt 8,59 Prozent ein. Mit zuletzt 5,10 Euro lag sie damit wieder deutlich unter dem Nach-Corona-Hoch bei rund 5,50 Euro und auch rund 10 Cent unter der Bewertung vor dem Pandemie-Knick. Seit dem Absturz auf unter 3 Euro im März hatte sich der Kurs erholt, wenngleich nicht ohne Rücksetzer.

Frederik Bitter vom Analysehaus Hauck und Aufhäuser sah in der Verschiebung der Mittelfristziele hingegen keinen "Game Changer". Aus seiner Sicht waren die Gewinnziele aufgrund der Corona-Pandemie nicht mehr erreichbar, dies sei bereits in den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten für das Jahr 2022 eingepreist gewesen. Bitter geht - wie das Unternehmen - davon aus, dass sich die Kennzahlen im kommenden Jahr erholen werden, einhergehend mit der allgemeinen Markterholung. Kaufempfehlung und Kursziel behielt der Experte daher bei.

Die Corona-Krise führe im laufenden Geschäftsjahr zu einer deutlich rückläufigen Entwicklung des Motorengeschäfts, begründete Deutz die in die Zukunft geschobene Prognose. Die Kunden dürften sich länger als erwartet mit Investitionen zurückhalten.

Daneben komme das aufgelegte Sparprogramm gut voran, ab 2022 rechnet Deutz mit jährlichen Einsparungen von um die 100 Millionen Euro.

Für das kommende Jahr rechnet Deutz zumindest mit einem ausgeglichenen operativen Ergebnis. Eine genauere Prognose will Deutz am 18. März mit Vorlage der Geschäftszahlen geben. Für das laufende Geschäftsjahr macht Deutz weiter keine Prognose./ssc/ngu/fba

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AXC0165 2020-11-24/11:31

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