Der Lichtkonzern Osram ist schwach in das neue Geschäftsjahr gestartet. Vor wenigen Wochen hatte Konzernchef Olaf Berlien bereits vor einer enttäuschenden Entwicklung gewarnt. Diese wurde nun mit Zahlen unterfüttert. Osram hofft jetzt auf eine deutliche Belebung des Geschäfts in den nächsten Monaten - die Jahresprognose steht unter Vorbehalt. Die Aktie verlor am Vormittag gut 1,3 Prozent.

Insbesondere im Dezember habe sich der Marktrückgang etwa in der Automobilindustrie oder bei mobilen Geräten wie Smartphones beschleunigt, erklärte Osram in der Nacht zum Donnerstag. Anhaltende Handelskonflikte, die Wachstumsschwäche in China und die allgemeinen politischen Unsicherheiten belasteten dabei das Geschäft. So sank im ersten Quartal der Umsatz im fortgeführten Geschäft vorläufigen Berechnungen zufolge auf vergleichbarer Basis um rund 15 Prozent auf 828 Millionen Euro. Dabei entwickelten sich alle drei Sparten schwach - so gingen etwa die Umsätze im Geschäft mit optischen Halbleitern auf vergleichbarer Basis um knapp 17 Prozent zurück.

Die Profitabilität litt dadurch ebenfalls deutlich: Die bereinigte operative Marge (Ebitda) dürfte voraussichtlich von 18,5 Prozent im Vorjahr auf 11,3 Prozent gesunken sein, erklärte Osram weiter. Das Management habe eine Reihe von Gegenmaßnahmen insbesondere auch zur Umsatzsteigerung auf den Weg gebracht. Auch in der Sparte Opto Semiconductors seien erhebliche strukturelle Maßnahmen eingeleitet worden, erklärte Osram. Hierdurch solle die Jahresprognose abgesichert werden. Die stellte der Konzern allerdings unter den Vorbehalt, dass sich die Auftragseingänge in den nächsten Monaten beleben werden. Doch die Sichtbarkeit auf die weitere Entwicklung nannte Osram eingeschränkt.

Für das laufende Geschäftsjahr 2018/19 (Ende September) hatte der Konzern eine ohnehin zurückhaltende Prognose abgegeben. So dürfte die bereinigte operative Marge weiter sinken: von 14,7 Prozent auf 12 bis 14 Prozent. Der vergleichbare Umsatz dürfte stabil bleiben oder moderat um bis zu 3 Prozent wachsen. Bereits auf der Bilanzpressekonferenz Anfang November hatte Berlien eingeräumt, dass das erste Halbjahr schwächer ausfallen werde als das zweite. Die Prognose bezieht sich dabei noch auf die aktuelle Unternehmensstruktur.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Osram mit einem Gewinnrückgang zu kämpfen. Als Reaktion auf die schwächere Entwicklung hatte Berlien im November eine Neuausrichtung angekündigt, bei der die bestehenden Geschäftsbereiche einen neuen Zuschnitt erhalten. Zudem soll das Unternehmen unabhängiger von der Automobilindustrie werden. Im Sommer hatte Osram Sparpläne vorgelegt, mit denen der Konzern seine Kosten bis zum Jahr 2020 um 130 bis 140 Millionen Euro senken will. Unter anderem sollen die Ausgaben in der Verwaltung um rund 20 Prozent reduziert werden. Auch im Einkauf und bei der Forschung will Osram die Effizienz steigern./nas/tav/mis

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AXC0098 2019-01-24/10:00

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