Der italienische Reifenhersteller Pirelli hat seine Investoren nach einem Verlust im ersten Halbjahr auf schlechtere Zahlen im Jahr 2020 eingestimmt. 4,15 bis 4,25 Milliarden Euro will der Rivale von Continental erlösen, wie er am Mittwochabend mitteilte. Vorher standen 4,3 bis 4,4 Milliarden Euro auf dem Zettel. Pirelli begründete den gesenkten Umsatzausblick mit stärkeren Schwankungen bei den Wechselkursen.

Die Pirelli-Aktie lag in Mailand am Donnerstag mit 3,2 Prozent im Minus bei 3,58 Euro. Damit liegt das Papier nur gut ein Sechstel über dem Corona-Tief aus dem März bei 3,04 Euro. Zwischenzeitlich hatte sich der Kurs schon bis auf 4,47 Euro erholt, verlor dann aber wieder deutlich an Höhe. Aktien des deutschen Konkurrenten Conti lagen am Donnerstag 0,4 Prozent im Minus. Die Hannoveraner erzielen etwas weniger als die Hälfte der Erlöse im Reifengeschäft und hatten am Vortag einen hohen Verlust im Corona-Quartal präsentieren müssen. Die Aktien der Franzosen von Michelin verloren in Paris 0,5 Prozent.

Bei der bereinigten Marge des Betriebsgewinns (Ebit) zum Umsatz sieht das Unternehmen jetzt 12 bis 13 Prozent, vorher standen 14 bis 15 Prozent auf dem Zettel. Hier nannte Pirelli neben den Wechselkursen den Anstieg von Kosten und Investitionen als Grund. Pirelli versprach den Anlegern noch einen Cashflow von 190 bis 220 Millionen Euro, statt 230 bis 260 Millionen wie zuvor angekündigt.

Im ersten Halbjahr hat Pirelli einen Umsatz von 1,82 Milliarden Euro erzielt, fast ein Drittel weniger als vor einem Jahr und damit in etwa soviel wie von Analysten im Schnitt erwartet. Der bereinigte Betriebsgewinn lag bei 66,7 Millionen Euro, mehr als gedacht. Vor einem Jahr hatte er aber noch 440,5 Millionen Euro betragen. Unterm Strich hat Pirelli einen Verlust von 101,7 Millionen Euro eingefahren, im Vorjahreszeitraum stand ein Gewinn von 307 Millionen Euro./fba/men/eas

 ISIN  IT0005278236

AXC0174 2020-08-06/12:02

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