ROUNDUP: Schlichtungsstelle erwartet Tausende Beschwerden von Fluggästen
24.03.2019 | 09:05
Verspätungen, Ausfälle, verschollenes Gepäck: Solche Probleme dürften Fluggäste auch in diesem Jahr plagen. Die Branche erwartet einen schwierigen Sommer - und die zuständige Stelle Tausende Beschwerden. "Es ist damit zu rechnen, dass es auch im Sommerflugplan 2019 wieder zu Unregelmäßigkeiten kommt, die der Schlichtungsstelle viel Arbeit bescheren", sagte Heinz Klewe, der Geschäftsführer der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP), der Deutschen Presse-Agentur. An die Schlichtungsstelle können sich Kunden mit Beschwerden nach Reisen mit Bahn, Bus, Flugzeug oder Schiff wenden.
Im Flugchaos im vergangenen Sommer hatte sich die Beschwerdezahl 2018 auf das Rekordniveau von mehr als 32 000 verdoppelt. Sieben von acht Anträgen kamen von Fluggästen. Die Beschwerdeflut hält an. Im Januar und Februar wandten sich doppelt so viele Fluggäste an die Schlichtungsstelle wie in den Vorjahresmonaten. "Die SÖP erwartet für 2019 ein ähnlich hohes Schlichtungsaufkommen wie im Berichtsjahr 2018", heißt es im Jahresbericht, der der dpa vorliegt.
Im vergangenen Jahr hatten Engpässe bei den Flugsicherungen, Fluglotsenstreiks, lange Wartezeiten bei den Passagierkontrollen und eine Häufung von Unwettern den Luftverkehr durcheinandergewirbelt. Zudem hatten die Airlines Mühe, die Lücke zu füllen, die die insolventen Air Berlin hinterlassen hatte.
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft warnte
kürzlich, dass auch der Sommer 2019 schwierig werden dürfte. Die
Probleme sind auch Thema bei einem "Luftfahrtgipfel" an diesem
Donnerstag in Hamburg. Klewe erwartet, dass auch die Folgen zweier
Abstürze von Flugzeugen des Typs Boeing
Die SÖP ist von der Bundesregierung als Schlichtungsstelle
anerkannt. Im vergangen Jahr konnten über die Stelle 90 Prozent der
Streitfälle außergerichtlich beigelegt werden. Rund 370
Verkehrsunternehmen beteiligen sich mittlerweile an dem
Schlichtungsverfahren, das sie selbst finanzieren. Zuletzt hatte
sich vor zwei Wochen Ryanair
Steigende Beschwerdezahlen gehen auch darauf zurück, dass Reisende ihre Rechte besser kennen und auch wissen, wie sie sie durchsetzen. Der Gang zur Schlichtungsstelle ist für die kostenlos. Ihre Ausgleichszahlungen oder Entschädigungen erhalten sie ohne Abzüge./bf/DP/mis
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