ROUNDUP: Siemens Energy springt in den Dax - Börse unbeeindruckt
04.03.2021 | 14:28
Als Börsenneuling binnen weniger Monate in den
Dax
An der Börse haben Index-Änderungen vor allen Bedeutung, weil sie sich auf spezielle Fonds auswirken, die Indizes nachbilden. Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und neu gewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann. Und natürlich bringt die Aufnahme in den exklusiven Kreis der Dax-Mitglieder auch Ansehen.
"Dass wir so kurz nach dem Börsengang auch in den DAX aufgenommen werden, ist eine große Anerkennung für unser Unternehmen und das große Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", sagte Energy-Chef Christian Bruch.
Aufsichtsratschef Joe Kaeser, der Energy noch als Siemens-Chef auf
eigene Beine gestellt und an die Börse gebracht hatte, zeigte sich
erfreut und hofft bereits auf ein drittes Siemens-Unternehmen im
Leitindex: Es gebe keinen Grund, warum Siemens Healthineers
Siemens Energy war Ende September von Siemens an die Börse gebracht
worden. Das Unternehmen mit gut 90 000 Mitarbeitern und einem Umsatz
von 27,5 Milliarden Euro bedient den Energiemarkt mit einem breiten
Portfolio von Turbinen für Kohle- und Gaskraftwerke über
Leitungstechnik bis zu Windkraft mit der Tochter Siemens Gamesa
Die Transformation des Energiemarktes stellt das Unternehmen allerdings vor große Herausforderungen. Insbesondere im Bereich der konventionellen Energien bricht mittel- und langfristig Geschäft weg. Auch Energy selbst will nicht mehr an neuen Ausschreibungen für reine Kohlekraftwerke teilnehmen.
Der Umbau des Unternehmens hat auch Auswirkungen auf die Belegschaft. Anfang Februar hat das Unternehmen den Abbau von 7800 Jobs angekündigt, rund 3000 davon in Deutschland. Dies ist Teil eines Sparprogramms, mit dem Konzernchef Bruch die Profitabilität antreiben will. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern dazu laufen derzeit.
Im Dax verdrängt Siemens Energy den Hamburger Konsumgüter- und
Kosmetikhersteller Beiersdorf
Noch nicht in die erste Börsenliga aufsteigen durfte der
Kochboxen-Versender Hellofresh
Siemens Energy hatte dieses Kriterium knapp erfüllt. Zwar hatte der Konzern für das Geschäftsjahr 2020 unter dem Strich - auch wegen Sondereffekten - einen Milliardenverlust ausgewiesen doch den Regeln der Börse zufolge ist das sogenannte Ebitda entscheidend, der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Hier hatte Energy zwar ebenfalls einen heftigen Einbruch hinnehmen müssen, sich aber 60 Millionen Euro im Plus gehalten./ruc/DP/jha
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