Der Solarkonzern SMA Solar hält trotz der Coronavirus-Pandemie an den Zielen für 2020 fest. "Das Coronavirus hat bisher nur geringe negative Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf", sagte Vorstandssprecher Jürgen Reinert laut Mitteilung am Donnerstag in Niestetal bei Kassel. Zwar müsse man den Fortgang der Pandemie und ihrer Folgen genau beobachten. Er sieht SMA aber gut gewappnet, um auf mögliche Entwicklungen angemessen reagieren zu können.

An der Börse kam dies hervorragend an. Die SMA-Aktie legte am Morgen zeitweise um fast 16 Prozent zu. Um die Mittagszeit lag sie noch mit 12,7 Prozent im Plus bei 26,98 Euro. Sie war damit immer noch mit Abstand stärkster Wert im Kleinwerte-Index SDax . Seit dem Jahreswechsel steht für SMA damit aber immer noch ein Kursverlust von mehr als einem Fünftel zu Buche.

Die SMA-Führung rechnet weiter damit, dass das Unternehmen 2020 die Milliardenmarke beim Umsatz knackt. So sollen die Erlöse, wie bereits im Februar angekündigt auf 1,0 bis 1,1 Milliarden Euro steigen. Für den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) behält der Vorstand eine Steigerung auf 50 bis 80 Millionen Euro im Auge.

Von der jüngsten Geschäftsentwicklung sieht sich SMA-Chef Reinert in seinen Erwartungen bestärkt. "Auftragseingang und Umsatz entwickeln sich seit Jahresbeginn weiterhin positiv, und wir konnten Lieferengpässe durch aktives Management gering halten", sagte er. Für das zu Ende gehende erste Quartal erwartet er einen Umsatz von 275 bis 285 Millionen Euro. Das Ebitda soll bei 12 bis 15 Millionen Euro liegen.

Mit Blick auf mögliche Folgen der Coronavirus-Pandemie verwies das Management darauf, dass SMA Solar zum Jahreswechsel eine Eigenkapitalquote von 37,6 Prozent hatte und damit über eine "solide Bilanzstruktur" verfüge. Die Nettoliquidität habe mit 303 Millionen Euro auf einem hohen Niveau gelegen. Zudem verfüge SMA bei inländischen Banken über Kreditlinien von 100 Millionen Euro.

Im abgelaufenen Jahr steigerte SMA Solar seinen Umsatz um rund 20 Prozent auf 915 Millionen Euro. Das Ebitda war mit 34 Millionen Euro wieder positiv, nachdem SMA hier im Vorjahr mit 69 Millionen Euro in den roten Zahlen gesteckt hatte. Unter dem Strich blieb der Konzern in der Verlustzone, konnte den Fehlbetrag aber von 175,5 auf 8,6 Millionen Euro eindämmen.

Das Unternehmen hatte vor allem 2018 unter einem Preisverfall und einem Markteinbruch in China gelitten und daraufhin auch Arbeitsplätze gestrichen. Ende 2019 beschäftigten die Hessen weltweit 3124 Mitarbeiter und damit rund 230 weniger als ein Jahr zuvor.

Neben dem klassischen Geschäft mit Wechselrichtern für Solaranlagen verlagert sich SMA verstärkt auf benachbarte Geschäftsfelder. Dazu zählen etwa Dienstleistungen für Betriebsführung und Wartung von Photovoltaik-Großanlagen./stw/eas/jha/

 ISIN  DE000A0DJ6J9

AXC0297 2020-03-26/12:49

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.