Der Solarkonzern SMA Solar hat der Corona-Krise im ersten Quartal getrotzt und im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zugelegt. Zudem bestätigte der Vorstand trotz der Pandemie seine Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Jahr. Für 2020 erwartet er weiterhin ein Umsatzwachstum auf 1,0 bis 1,1 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) soll auf 50 bis 80 Millionen Euro steigen, wie das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Niestetal bei Kassel mitteilte.

Die SMA-Aktie profitierte allerdings nur kurzzeitig von den Nachrichten. Ihr Kurs sprang nach Handelsbeginn um rund sechs Prozent in die Höhe, drehte aber bald in die Verlustzone und lag zuletzt mit 1,04 Prozent im Minus bei 28,44 Euro. Im laufenden Jahr haben die Papiere im Zuge des Corona-Crashs und der Marktturbulenzen damit rund 18 Prozent eingebüßt. Auf längere Sicht sieht es deutlich besser aus: In den zurückliegenden fünf Jahren steht für die Titel ein Kurszuwachs von fast 90 Prozent zu Buche.

Während der Umsatz von SMA Solar im ersten Quartal um fast drei Viertel auf 288 Millionen Euro kletterte, stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 0,6 auf 12,3 Millionen Euro. Unter dem Strich stand zwar noch ein kleines Minus von 0,3 Millionen Euro, ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen aber noch einen Fehlbetrag von rund 11 Millionen Euro eingefahren.

Unter dem Strich war der Konzern im vergangenen Jahr in den roten Zahlen geblieben, konnte seinen Verlust aber stark eindämmen. Das Unternehmen hatte vor allem 2018 unter einem Preisverfall und einem Markteinbruch in China gelitten. Chinesische Anbieter waren verstärkt in die internationalen Märkte vorgedrungen und hatten dort die Konkurrenz verschärft.

Der jüngste Umsatzanstieg resultiere im Wesentlichen aus dem starken Projektgeschäft in den USA sowie dem nach wie vor positiven Handelsgeschäft in Europa, teilte SMA Solar weiter mit. Dabei konnte das Unternehmen die verkaufte Wechselrichter-Leistung auf 4,4 Gigawatt mehr als verdoppeln. Wechselrichter werden zur Umwandlung des von einer Solaranlage erzeugten Gleichstroms in Wechselstrom benötigt.

Der Auftragseingang entwickelte sich den Angaben zufolge in allen Segmenten positiv und lag bei 330 Millionen Euro. Der Auftragsbestand lag zum 31. März bei 797,4 Millionen Euro und damit deutlich über dem Vorjahreswert von 619,8 Millionen Euro.

SMA-Vorstandssprecher Jürgen Reinert sprach von einem guten Start ins Jahr. "Durch ein aktives Management und Prozessanpassungen konnten wir in der Corona-Krise sowohl unsere Lieferkette als auch unsere Produktionskapazität aufrechterhalten und mussten lediglich geringe Lieferengpässe hinnehmen." Er geht weiterhin davon aus, dass der Konzern seine Marktanteile in wichtigen Zielmärkten steigern kann. Unterdessen arbeitet das Management weiter daran, die Kosten im Konzern zu senken.

Der Solartechnikhersteller beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit rund 3200 Mitarbeiter, davon 2200 in Deutschland. Neben dem klassischen Geschäft mit Wechselrichtern für Solaranlagen verlagert sich SMA verstärkt auf benachbarte Geschäftsfelder. Dazu zählen Dienstleistungen für Betriebsführung und Wartung von Photovoltaik-Großanlagen./eas/stw/fba

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AXC0188 2020-05-14/10:18

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