Die Handelskriege und die daraus folgenden Unsicherheiten für die Weltwirtschaft sowie die niedrigen Zinsen haben der UBS im dritten Quartal zugesetzt. Der Gewinn sank in den drei Monaten bis Ende September um 16 Prozent auf 1,05 Milliarden US-Dollar (941 Mio Euro), wie die Schweizer Großbank am Dienstag in Zürich mitteilte. Experten hatten allerdings mit einem noch etwas stärkeren Gewinneinbruch gerechnet. Positiv war auch der hohe Zufluss an Vermögen, das reiche Kunden der Bank zur Verwaltung gaben. Die UBS-Aktien gewannen im vorbörslichen Handel rund zweieinhalb Prozent.

Besonders schwach lief dagegen das Geschäft im Investmentbanking - hier sank der um Sondereffekte bereinigte Vorsteuergewinn um 59 Prozent auf 203 Millionen Dollar. UBS-Chef Sergio Ermotti hatte zuletzt bereits angekündigt, diesen Bereich weiter umbauen zu wollen. Die Kosten dafür werden das Ergebnis im vierten Quartal mit rund 100 Millionen Dollar belasten.

"Nach wie vor trüben geopolitische Spannungen und Handelskonflikte die Anlegerstimmung", sagte Ermotti laut Mitteilung. "Fortschritte bei der Lösung dieser Probleme würden wahrscheinlich die Stimmung aufhellen und die Konjunkturaussichten verbessern." Kurzfristig könnte die weitere Lockerung der Geldpolitik durch die Notenbanken dazu beitragen, die Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums zu mildern.

Dies belaste auf der anderen Seite aber das Zinsergebnis der Bank in diesem Jahr. "Die ohnehin tiefen, teils hartnäckig negativen Zinsen sowie die Erwartung weiterer geldpolitischer Lockerungen werden den Nettozinsertrag im Vergleich zum letzten Jahr beeinträchtigen." Ermotti setzt darauf dass die breite Aufstellung der Bank und die bereits getroffenen Maßnahmen mindern. "Der Anstieg der verwalteten Vermögen sollte zudem dem wiederkehrenden Ertrag zugutekommen."

Um gut durch das schwierige Umfeld zu kommen, strebt Ermotti ein ausgewogenes Verhältnis von Wachstumsinvestitionen und Effizienzmaßnahmen an. Zudem sollen die Ziele bei der Ausschüttung an die Aktionäre erreicht werden. Das Geld dazu hat die Bank. Trotz des Rückkaufs eigener Anteile für rund 600 Millionen Dollar im bisherigen Jahresverlauf ist die Bank immer noch gut mit Kapital ausgestattet./zb/nas/mis

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AXC0062 2019-10-22/08:07

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