Investoren sind begeistert von den Wachstumsplänen des Batterieherstellers Varta : Das Unternehmen wurde im Zuge einer Kapitalerhöhung neu ausgegebene Papiere ohne Abschlag zum Schlusskurs vom Mittwoch los - eine Seltenheit. Am Donnerstag legten die Aktien dann deutlich zu. Bei institutionellen Investoren seien 2,2 Millionen Aktien zu einem Preis von 46,70 Euro je Titel platziert worden, wie Varta am Donnerstag mitteilte. Den Bruttoerlös in Höhe von rund 104 Millionen Euro will das Unternehmen in die Erweiterung seiner Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen-Batterien investieren. Hier verzeichnete Varta zuletzt das mit Abstand größte Umsatzwachstum.

Am Finanzmarkt kam die Kapitalerhöhung auch deshalb gut an, weil die Platzierung ohne Abschlag gegenüber dem Xetra-Schlusskurs des Vortages erfolgte, wie Varta-Finanzvorstand Steffen Munz verdeutlichte. Sie Papiere stiegen am Vormittag um 8,78 Prozent auf 50,80. Damit nahmen sie Kurs auf ihr Rekordhoch von 51,90 Euro von Ende Mai.

Seit dem erneuten Börsengang im Oktober 2017 hat sich die Varta-Aktie aus Sicht von Anlegern prächtig entwickelt. Allein seit Jahresbeginn hat sich der Kurs verdoppelt. Damit liegen die Anteilsscheine des Traditionsunternehmens weit vor anderen Titeln, Varta ist momentan der Überflieger im SDax .

Varta-Vorstandschef Herbert Schein erachtet die Kapitalerhöhung als Bestätigung, den "profitablen Wachstumskurs des Unternehmens fortzusetzen". Man habe nun die finanziellen Mittel, um das "sehr dynamische Wachstum" weiter zu forcieren, ergänzte Finanzvorstand Steffen Munz.

Die börsennotierte Varta AG stellt vorwiegend wiederaufladbare Batterien für Kopfhörer und Hörgeräte sowie Lithium-Ionen-Knopfzellen her. Ende Mai gab das Unternehmen bekannt, wieder in das Geschäft mir Gerätebatterien für Endkunden einzusteigen und die Varta Consumer Batteries von Energizer Holdings übernehmen zu wollen. Dann gehören auch wieder die bekannten Varta-Batterien und -Akkus sowie Ladegeräte und Powerbanks zum Unternehmen. Abgeschlossen werden soll das Geschäft im zweiten Halbjahr, wenn die Behörden es genehmigen. Die ursprüngliche Varta AG war im Jahr 2002 in drei Geschäftsbereiche aufgespalten worden.

Bereits Anfang des Monats hatte Varta wegen des stetig wachsenden Auftragsbestands für Lithium-Ionen-Batterien eine Kapazitätserweiterung und zusätzliche Investitionen von 100 Millionen Euro angekündigt. Vom Jahr 2020 zum Jahr 2021 soll die Produktion bei den Lithium-Ionen-Batterien den Angaben zufolge von über 80 Millionen Zellen auf deutlich über 100 Millionen Zellen pro Jahr gesteigert werden.

Varta ist zuletzt stark gewachsen und hatte 2018 als das "erfolgreichste Jahr" der jüngeren Unternehmensgeschichte bezeichnet. Erst kürzlich erhöhte der Konzern auch seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr./eas/men/mis

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AXC0104 2019-06-13/11:03

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