Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Donnerstag an ihre jüngste Gewinnserie angeknüpft. Auch am Tag nach den US-Wahlen scheint die Hängepartie um den Präsidenten den Anlegern keine nachhaltigen Sorgen bereitet zu haben. Präsident Donald Trumps demokratischem Herausforderer Joe Biden fehlen zwar nur noch wenige Wahlmänner-Stimmen für einen Einzug ins Weiße Haus. Allerdings schickte Trump bereits seine Anwälte mit Klagen gegen die weitere Stimmenauszählung in mehreren Bundesstaaten los, um eine Niederlage auf juristischem Weg zu verhindern.

Der EuroStoxx schloss 1,72 Prozent höher bei 3215,56 Zählern. Damit summiert sich das Index-Plus in dieser Woche nun bereits auf rund 8,7 Prozent, nachdem das Börsenbarometer in der Vorwoche rund 7,5 Prozent eingebüßt hatte. In Paris stieg der Cac 40 am Donnerstag um 1,24 Prozent auf 4983,99 Punkte. In London gewann der FTSE 100 hingegen nur 0,39 Prozent auf 5906,18 Zähler.

Nach den hohen Kursgewinnen von US-Technologiewerten am Vortag zeigten sich auch die europäischen Tech-Titel im Rally-Modus. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Technology gewann 2,5 Prozent. Befeuert wurde die Rally von überragenden Zahlen und einem von den Anlegern gefeierten Ausblick des US-Chipkonzerns Qualcomm.

Dagegen gehörten die Bankenwerte europaweit zu den schwächeren Sektoren. Hier gab unter anderem ein Kursrutsch der ING-Papiere um 4,8 Prozent die Richtung vor. Die Niederländer enttäuschten mit ihren Quartalszahlen die Markterwartungen. Jetzt sollen bei der Großbank 1000 Stellen gestrichen werden.

Als Gegengewicht fungierte die Aktie der Societe Generale , die in Paris als einer der besten Werte im Cac 40 nach starken Zahlen um 3,7 Prozent hoch schnellte. Der bereinigte Nettogewinn sei in etwa doppelt so hoch wie vom Analystenkonsens erwartet, schrieb Analystin Flora Bocahut von Jefferies.

Auch abseits der Bankenbranche machte die Berichtssaison der Unternehmen wieder Schlagzeilen. Siemens Gamesa rückten in Madrid trotz schwach gewerteter Resultate um 5,1 Prozent vor. Laut Analyst Ajay Patel von Goldman Sachs war aber der bestätigte Ausblick des Herstellers von Windkraftanlagen wichtig.

In Zürich profitierten die Aktien der Versandapotheke Zur Rose vom Rückenwind des Konkurrenten Shop Apotheke , der als Profiteur der Corona-Krise erneut starke Zahlen vorgelegt hatte. So schlossen Zur Rose 5,9 Prozent höher.

In London fielen die Aktien der Supermarktkette Sainsbury mit einem Abschlag von 5,2 Prozent negativ auf. Als Stimmungsbremse galten geplante Stellenstreichungen, mit denen das Unternehmen auf die Pandemie reagieren und seine Profitabilität steigern will. Dazu sollen auch Geschäfte der Haushaltswarenkette Argos geschlossen werden./edh/he

 ISIN  EU0009658145  EU0009658160  EU0009658202

AXC0409 2020-11-05/18:52

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