Die wichtigsten Börsen Europas haben an
ihre starken Vortagesgewinne angeknüpft und etwas weiter zugelegt.
Im Fokus der Anleger standen am Dienstag insbesondere
Unternehmensberichte über das abgelaufene Quartal. Zugleich wurde
allerdings auch auf die für August typischen geringen Handelsumsätze
hingewiesen; damit hielten sich die Aufschläge an den Aktienmärkten
in engen Grenzen.
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss
0,19 Prozent höher bei 3254,29 Punkten. In London hingegen bewegte
sich der FTSE 100 mit plus 0,05 Prozent auf 6036,00
Punkte kaum vom Fleck. In Paris stieg der Cac 40 um
0,28 Prozent auf 4889,52 Zähler. Den französischen Leitindex
stützten vor allem kräftige Gewinn von Auto- und Bankaktien.
Alles in allem sind die Anleger laut Stephen Innes, Stratege Global
Marktes beim Handelshaus AxiCorp, weiterhin eher geneigt, in
Schwächephasen zu kaufen statt in Panik zu geraten über neue
negative Nachrichten zur Pandemie. "Die größte Herausforderung für
risikofreudige Anleger momentan ist weniger die weitere Verbreitung
des Sars-CoV-2-Virus als das Zaudern der Politiker über Hilfspakte
zur Wirtschaftsstimulierung und die Furcht vor weiteren drakonischen
Lockdown-Maßnahmen."
Branchenseitig waren Papiere des Öl- und Gassektors
mit plus 2,5 Prozent besonders gefragt; sie waren am Montag
größtenteils schwach gewesen. An zweiter Stelle legte die
Autobranche um 2,4 Prozent zu.
Unter den Einzelwerten zogen vor allem britische Unternehmen mit
Quartalszahlen Aufmerksamkeit auf sich. So sprangen die Papiere von
Easyjet um fast neun Prozent hoch, obwohl der
Billigflieger in der Corona-Krise tiefrote Zahlen geschrieben hatte.
Easyjet kündigte jedoch an, sein Flugprogramm stärker als bisher
geplant hochfahren zu wollen. Zudem lobte Analyst Jarrod Castle von
der Bank UBS den geringer als erwarteten Kapitalverbrauch im dritten
Geschäftsquartal.
Die Anteilscheine von BP gewannen als Favorit im
währungsgemischten Stoxx-50-Index gut sechs Prozent.
Der Ölkonzern hatte zwar im zweiten Quartal einen Milliardenverlust
gemeldet, dieser war aber geringer als von Analysten erwartet
ausgefallen. Auch Enttäuschungen über die halbierte Dividende wurden
abgemildert, da Aktienrückkäufe sie begleiteten, hob etwa der
Experte Michele della Vigna von der US-Investmentbank Goldman Sachs
hervor.
Der Spirituosen-Hersteller Diageo , mit einem Minus
von 5,6 Prozent Schlusslicht im Stoxx 50, hatte einen mehr als
halbierten Vorsteuergewinn für sein abgelaufenes Geschäftsjahr
bekanntgegeben. Zudem fiel das Wachstum aus eigener Kraft geringer
aus als am Markt prognostiziert. Vor allem die Geschäftsentwicklung
außerhalb der USA dürfte enttäuscht haben.
In Mailand schnellten die Papiere von Intesa Sanpaolo
um fünf Prozent nach oben. Die Resultate der italienischen Bank
seien ordentlich ausgefallen, schrieb Analystin Delphine Lee von der
US-Bank JPMorgan. Zu verdanken sei dies der niedrigeren
Risikovorsorge als gedacht und zugleich verbesserten
Ertragsquellen./la
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145 EU0009658160
AXC0288 2020-08-04/18:23
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