An Europas Börsen ist es am Donnerstag weiter bergauf gegangen. Ähnlich wie an der Wall Street demonstrierten auch die hiesigen Anleger mit Blick auf die angelaufenen Handelsgespräche zwischen den USA und China Optimismus. Zudem sind der britische Regierungschef Boris Johnson und sein irischer Kollege Leo Vardakar nach eigener Aussage einer Lösung der irischen Grenzfrage im Zusammenhang mit dem Brexit näher gekommen.

Der EuroStoxx 50 schloss 0,92 Prozent höher bei 3493,96 Punkten. Damit knüpfte der Leitindex der Eurozone an den ähnlich positiven Vortag an - für fünf der vergangenen sechs Handelstage kann er damit Gewinne vorweisen. Der französische Cac 40 stieg am Donnerstag um 1,27 Prozent auf 5569,05 Punkte. Beim britischen FTSE 100 reichte es indes nur für ein Plus von 0,28 Prozent auf 7186,36 Punkte. Ihn bremste die deutliche Erholung des Pfunds, welche britische Exporte ins Ausland tendenziell verteuert.

Die USA und China haben in ihrem Bemühen um ein umfassendes Handelsabkommen neue Gespräche begonnen. Die chinesische Delegation wurde bei den Verhandlungen in Washington von Vizepremier Liu He angeführt, die US-Seite vom Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin. US-Präsident Donald Trump kündigte an, Liu He am Freitag zu treffen. Die Verhandlungen sind auf zwei Tage angesetzt.

Die "South China Morning Post" hatte indes berichtet, Vorgespräche beider Seiten am Montag und Dienstag hätten keine Fortschritte bei zentralen Themen gebracht. So habe sich die chinesische Seite geweigert, über erzwungenen Technologietransfer zu sprechen.

Im europäischen Branchenvergleich glänzten vor allem die konjunktursensiblen Aktien aus dem Rohstoffsektor und der Autoindustrie: Deren Subindizes im marktbreiten Stoxx Europe 600 legten um knapp drei beziehungsweise über zwei Prozent zu.

Die kurze Verliererliste führten indes die Indizes der Lebensmittel- und Getränkehersteller sowie der Pharmaunternehmen an. Beide Branche gelten als defensiv und sind eher in einem schwachen Marktumfeld gefragt.

Unter den Einzelwerten stach Philips mit einem Kursrutsch von fast neun Prozent heraus - damit war die Aktie abgeschlagenes Schlusslicht im EuroStoxx. Der Medizintechnikkonzern hatte sein Gewinnziel für 2019 zusammengestrichen.

Dagegen eroberte LVMH mit plus fünfeinhalb Prozent die EuroStoxx-Spitze. Der französische Luxusgüterkonzerns hatte im dritten Quartal den Umsatz kräftig gesteigert und die Markterwartungen übertroffen. Im Sog der LVMH-Gewinne schnellten die Anteilscheine des Konkurrenten Kering um über vier Prozent nach oben.

Der Aromen- und Dufthersteller Givaudan war im dritten Quartal ebenfalls auf Wachstumskurs geblieben, wie der deutliche Umsatzanstieg zeigte. Mit einem Kursanstieg von mehr als zwei Prozent zählten die Aktien zu den Favoriten der Anleger im Swiss Market Index (SMI). Dass der französisch-schweizerische Baustoffhersteller LafargeHolcim Kreisen zufolge nicht mehr am Kauf des Bauchemiegeschäfts von BASF interessiert ist, bescherte den Papieren einen Kursgewinn von fast zwei Prozent./gl/he

 ISIN  GB0001383545  FR0003500008  EU0009658145  EU0009658160

AXC0227 2019-10-10/19:05

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