An Europas Börsen haben sich die Anleger am
Mittwoch erneut in Kauflaune gezeigt. Dabei wird allerdings nach wie
vor auf ein weiteres Konjunkturprogramm der US-Regierung gegen die
Corona-Krise gewartet. Doch da sich auch in den Vereinigten Staaten
die Investoren wieder risikofreudig gaben und bei Aktien zugriffen,
zog dies die europäischen Indizes am Nachmittag weiter mit nach
oben.
Der EuroStoxx 50 beendete das Geschäft mit plus 0,93
Prozent auf 3363,18 Punkte und legte damit den vierten Handelstag in
Folge zu. Besonders am Vortag war der Leitindex der Eurozone von
guten deutschen Konjunkturdaten sowie erfreulichen Nachrichten zum
Automarkt in China und auch steigenden US-Börsen kräftig angetrieben
worden.
Der französische Cac 40 gewann am Mittwoch letztlich
0,90 Prozent auf 5073,31 Zähler. Der britische FTSE 100
rückte zusätzlich angetrieben durch erfreulichen
Daten zur heimischen Industrieproduktion um 2,20 Prozent auf 6289,62
Punkte vor. Er gehört seit Jahresbeginn allerdings auch zu den
größten Verlierern unter den bedeutenden Indizes in Europa.
Favoriten der Anleger waren an diesem Tag der europäische
Telekomsektor und der Versorgersektor mit jeweils plus 1,7 Prozent.
Nur eine einzige Branche zeigte sich im roten Bereich: Der tags
zuvor noch deutlich gefragte Reise- und Freizeitsektor. Er gab um
1,1 Prozent nach.
Aus der Telekombranche stachen die Anteilsscheine von Sunrise
mit einem Kurssprung von 26,8 Prozent heraus. Der
US-Kabelkonzern Liberty Global will den
schweizerischen Mobilfunkbetreiber, an dem er bereits beteiligt ist,
komplett übernehmen. Die deutsche Freenet wird ihm
ihre Beteiligung in Höhe von 24 Prozent komplett andienen. Im
Gefolge zogen die Papiere von Swisscom um 2,5 Prozent
an.
Zugpferd der Bankenbranche war die niederländische ABN Amro
: Deren Aktien zogen nach euphorisch aufgenommenen
Verkaufsplänen für etliche Geschäftsaktivitäten um 8,1 Prozent an.
Die Zahlen für das zweite Quartal wurden zur Nebensache. Wegen
Abschreibungen meldete die Bank ihren ersten Verlust seit dem Jahr
2013.
Gefragt waren in Amsterdam zudem die Anteilscheine von Just Eat
Takeaway . Sie verteuerten sich dank starker
Halbjahreszahlen des erst jüngst fusionierten
Online-Essenslieferdienstes um 3,2 Prozent. Wie die deutsche
Delivery Hero zählt auch dieses Unternehmen zu den Profiteuren der
Corona-Krise./ck/he
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AXC0336 2020-08-12/18:25
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