Nach den kräftigen Aufschlägen zur Wochenmitte haben Europas Aktien am Donnerstag merklich an Schwung verloren. Der EuroStoxx 50 schloss zwar mit einem Plus von 0,13 Prozent auf 3263,70 Punkte, die Aufwärtsdynamik ließ aber spürbar nach. Seit dem Zwischentief unmittelbar nach Weihnachten hatte der Leitindex der Eurozone bereits rund 12 Prozent aufgeholt.

Analyst Michael Hewson begründete die Pause in der Aufwärtsbewegung mit schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland und aus der Eurozone: "Die Zahlen deuten darauf hin, dass sich das Verarbeitende Gewerbe auf eine Rezession hinbewegt", sagte der Analyst mit Blick auf unerwartet schwache Einkaufsmanagerindizes in der Industrie im Februar.

Der Pariser Cac 40 endete prozentual unverändert bei 5196,11 Punkten. Der Londoner FTSE 100 verlor dagegen mit 0,85 Prozent auf 7167,39 Zähler recht deutlich an Boden. Hier belasteten hohe Kurseinbußen des Versorgers Centrica und des Rüstungs- und Luftfahrtkonzerns BAE Systems .

In London sackten Centrica um fast 12 Prozent ab. Ein enttäuschender Ausblick des Unternehmens lastete schwer auf der Stimmung von Anlegern. Papiere von BAE Systems rutschten um fast 8 Prozent ab. Das Unternehmen fürchtet, einen Eurofighter-Auftrag aus Saudi-Arabien zu verlieren.

Schlusslicht i Branchentableau war der Index der Banken, der 1,8 Prozent verlor. Hier belasteten neuerliche Kursverluste von UBS nach einer Milliardenstrafe in Frankreich sowie Ermittlungen der US-Börsenaufsicht SEC gegen die Danske Bank . Medientitel stellten mit einem Plus von 1,3 Prozent den stärksten Sektor.

Axa-Titel gewannen 1,1 Prozent. Die Franzosen mussten 2018 zwar einen deutlichen Ergebnisrückgang hinnehmen. Sie hoben aber dennoch die Dividende an. Beim schweizerischen Konkurrenten Swiss Re überzeugte ebenfalls die höhere Gewinnausschüttung. Die Aktien stiegen um 0,5 Prozent.

Aktien von Barclays schlossen nach anfangs kräftigen Gewinnen am Ende kaum verändert. Analyst Firdaus Ibrahim vom Researchhaus CFRA sprach mit Blick nach vorn von Gegenwind für die Bank von einer schwächeren Konjunktur.

Bei der Danske Bank mussten die Anleger einen Kursverlust von 4,3 Prozent verkraften. Nach Angaben des dänischen Geldhauses ermittelt nun auch die US-Börsenaufsicht SEC wegen eines Geldwäsche-Skandals.

Der Mischkonzern Bouygues erfreute dank eines starken Mobilfunkgeschäfts mit einem Gewinnsprung, was die Aktien um 3,6 Prozent steigen ließ. Der Telekomkonzern Telefonica hatte 2018 dank eines kräftigen Schuldenabbaus den Gewinn deutlich gesteigert. Die Anteile legten um 1,2 Prozent zu. Vallourec-Titel schossen nach starken Jahreszahlen des französischen Stahlröhrenherstellers um fast ein Viertel nach oben./bek/he

 ISIN  GB0001383545  FR0003500008  EU0009658145

AXC0318 2019-02-21/18:23

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