FRANKFURT (dpa-AFX) - Kaum verändert ist der deutsche Aktienmarkt am
Dienstag in den Handel gestartet. Die Quartalszahlen und Ausblicke
des Autobauers BMW und des Halbleiterkonzerns Infineon kamen bei den
Anlegern nicht gut an. Hinzu kommen Virussorgen.
Der Dax notierte im frühen Geschäft 0,05 Prozent
höher bei 15 576,79 Punkten. Am Vortag hatte der Leitindex einen
schwungvollen Handelsauftakt nicht halten können und nur leicht im
Plus geschlossen. Der MDax der mittelgroßen Werte stieg am Dienstag
um 0,08 Prozent auf 35 412,05 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 gewann rund 0,1 Prozent.
Laut den Experten der Commerzbank ist unter den Anlegern derzeit
wieder erhöhte Vorsicht angesagt. Sie führen dies auf die
Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus zurück, die nun in
einigen Städten Chinas wieder für Lockdown-Maßnahmen sorge. Dass die
Pandemie der globalen Wirtschaft wieder Gegenwind gibt, hätten die
jüngsten Einkaufsmanagerindizes aus den USA und China gezeigt, die
am Vortag unter den Erwartungen ausgefallen waren.
Die Zahlen von Infineon konnten die hohen Erwartungen
der Anleger offenbar nicht ganz erfüllen. Die Anteilsscheine des
Halbleiterkonzerns büßten 1 Prozent ein. Infineon profitierte auch
im dritten Geschäftsquartal vom anhaltenden Chipboom. Analyst Jürgen
Wagner von Stifel Research jedoch bewertete den Gewinn- und
Umsatzausblick auf das vierte Quartal als kleine Enttäuschung. Die
derzeitigen Kapazitätsengpässe begrenzten wohl vorerst die
Gewinnentwicklung, so der Experte.
Die Papiere von BMW reagierten mit einem Minus von
3,7 Prozent auf aktuelle Zahlen und den kurzfristigen Ausblick des
Autobauers und waren damit das Schlusslicht im Dax. BMW warnte nach
einem unerwartet starken zweiten Quartal vor Belastungen durch
höhere Rohmaterialpreise und eine knappe Chipversorgung in der
zweiten Jahreshälfte. Die Analysten der Großbank UBS sprachen in
einer ersten Reaktion von einem vorsichtigen Grundton der Münchener.
Die aktuellen Quartalszahlen von Teamviewer drückten
die Aktien des Softwareanbieters um 3,3 Prozent ins Minus. Seit
ihrem Zwischenhoch im Februar 2021 von 49,64 Euro haben die
Anteilsscheine im Zuge der abflauenden Corona-Pandemie bereits mehr
als 40 Prozent an Wert eingebüßt. Teamviewer verdiente im
abgelaufenen Quartal wegen deutlich gestiegener Kosten nur noch halb
so viel wie ein Jahr zuvor.
Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport kehrte im
zweiten Quartal dank einer staatlichen Ausgleichszahlung in die
schwarzen Zahlen zurück. Vorstandschef Stefan Schulte hält deshalb
jetzt auch im Gesamtjahr einen kleinen Gewinn für möglich. Die
Aussichten für das Passagiergeschäft an Deutschlands größtem Airport
haben sich nach seiner Einschätzung aber nicht verbessert.
Fraport-Papiere verloren 1,8 Prozent.
Ein einmaliger Steuereffekt im Zusammenhang mit einem aufgegebenen
Fondsprodukt wird das Ergebnis der Aareal Bank im
laufenden Jahr belasten. Dafür seien im zweiten Quartal
Rückstellungen gebildet worden, teilte das Unternehmen mit. Trotz
der Sonderbelastung hält Aareal an seinen Jahreszielen fest.
Allerdings steigt die erwartete Steuerquote. Die Anteilsscheine
fielen um 1,3 Prozent./edh/mis
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0120 2021-08-03/10:13
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