Nach den Gewinnmitnahmen im Zuge des jüngsten Kurssturzes in New York haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Freitag wieder etwas vorgewagt. War die Stimmung anfangs noch getrübt mit Verlusten im Dax bis auf 12 915 Punkten, legte der deutsche Leitindex dann wieder zu mit zuletzt 0,18 Prozent auf 13 081,66 Zählern. "Mit dem Kursrutsch vom Vortag steht der Dax wieder dort, wo er auch in den Vorwochen stand: In der ewig langen Seitwärtsphase", schrieben die Charttechnik-Analysten der UBS.

Die in New York heiß gelaufenen Technologie-Indizes wurden am Vortag scharf ausgebremst und hatten andere Börsen mit nach unten gezogen. Auf Wochensicht steht der Dax aktuell moderat im Plus. Deutlicher als der Dax bewegte sich am Freitag der MDax der mittelgroßen Werte im Plus mit 1,04 Prozent auf 27 506,01 Punkten. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone rückte um 0,2 Prozent vor.

Experten achten nun vor allem auf die US-Beschäftigung in Zeiten der Corona-Pandemie, die Daten stehen am Nachmittag auf dem Programm. Es wird damit gerechnet, dass im August weniger Stellen geschaffen wurden als im Vormonat. Vor zwei Tagen war die vom Arbeitsmarktdienstleister ADP ermittelte Zahl der Beschäftigten im August schon hinter den Erwartungen geblieben.

Unter den Einzelwerten stehen im Dax Vonovia nach einer Kapitalerhöhung im Fokus. Der Wohnungskonzern will mit den Erlösen im vierten Quartal fällige Schulden ablösen sowie neue Investitionen tätigen. Die Papiere gaben um rund vier Prozent nach. Am Vortag hatten sie im frühen Handel noch ein Rekordhoch erreicht.

Die Titel des Kunststoffkonzerns Covestro gewannen fast drei Prozent. Treiber sind hier eine Kaufempfehlung der Commerzbank sowie der Verbleib im Dax. Wie die Deutsche Börse am Donnerstagabend mitgeteilt hatte, wird es im September keine Änderungen in der ersten deutschen Börsenliga geben.

Im europäischen Bankensektor gab es angesichts einer sich anbahnenden Fusion der spanischen Institute Bankia und CaixaBank deutliche Gewinne. Im Dax waren Deutsche Bank mit plus 4,2 Prozent vorne. Commerzbank legten im MDax um fast sieben Prozent zu.

Belastet von einer Verkaufsempfehlung von Metzler sackten die Hypoport-Anteile um mehr als sechs Prozent ab. Die guten Wachstumsaussichten des Finanzdienstleisters seien bereits mehr als adäquat eingepreist, hieß es.

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg aus informierten Kreisen berichtete, will die VW-Nutzfahrzeugtochter Traton die Übernahmegespräche mit dem US-Konzern Navistar wieder aufnehmen. Traton gewannen drei Prozent./ajx/zb

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0102 2020-09-04/10:08

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