FRANKFURT (dpa-AFX) - Zinssorgen drücken zur Wochenmitte weiter auf die Stimmung am Aktienmarkt. Nach einem anfänglichen Rutsch bis auf knapp 15 630 Zähler stabilisierte sich der Dax aber vorerst. Gegen Ende der ersten Handelsstunde verlor der Leitindex am Mittwoch noch 0,24 Prozent auf 15 735,35 Punkte. Der MDax fiel zuletzt um 0,33 Prozent auf 34 041,33 Punkte.

In New York war es am Vorabend nach der Feiertagspause weiter bergab gegangen. Diesen schwachen Trend nahmen die asiatischen Börsen auf - allen voran Japan mit massiven Verlusten. Zinssorgen hätten den Markt durchgerüttelt, hieß es bei der Commerzbank in Erwartung schneller Zinsschritte durch die US-Notenbank Fed. Dies hemmte auch hierzulande weiter das Interesse an Aktien.

"Die Warn- und Schwächesignale im Dax nehmen zu", erklärte der Charttechnik-Experte Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel. Am Vortag war die mittelfristig relevante und bei Anlegern beliebte 50-Tage-Linie unterschritten worden. Durch die Anfangsverluste rückte am Mittwoch auch der langfristig bedeutende 200-Tage-Durchschnitt in den Fokus, der bei etwa 15 600 Punkten verläuft.

Wie Utschneider fortfuhr, hat das Börsenjahr 2022 zwar fulminant begonnen mit dem Sprung zurück über die 16 000-Punkte-Marke. Allerdings manifestiere sich nun mehr und mehr die Schwäche. Der Dax sollte zwar nicht "abgeschrieben" werden, die kurz- bis mittelfristigen Abwärtstendenzen seien allerdings offensichtlich.

Technologiewerte blieben negativ im Fokus mit dem Kursrutsch an der US-Börse Nasdaq, der sich am Vorabend fortsetzte. So fielen die Papiere des Softwarekonzerns SAP und des Chipkonzerns Infineon im Dax um bis zu 1,3 Prozent.

Weiter ging auch die jüngste Korrektur unter Gesundheitswerten, die lange von der Corona-Pandemie profitiert hatten: Die im Dax enthaltenen Aktien der Merck KGaA fielen um 1,2 Prozent auf ihr tiefstes Niveau seit Mitte Oktober. Auch Impfstoffwerte wie Biontech werden derzeit international in größerem Umfang verkauft.

Im Bankensektor blicken die Anleger auf weitere US-Zahlen von der Bank of America und Morgan Stanley . Vor diesen ging es für die Titel der Deutschen Bank im frühen Handel um 0,6 Prozent bergab. Jene der Commerzbank hoben sich im MDax nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank aber positiv ab mit einem Anstieg um 2,3 Prozent. Analyst Benjamin Goy lobte die sich verbessernde Profitabilität des Konkurrenten.

Positiv ins Rampenlicht rückten noch drei weitere Aktien wegen Analystenkommentaren. Siemens Healthineers fielen mit einem Anstieg um 0,8 Prozent im Gesundheitssektor positiv auf nach einer Kaufempfehlung durch die Societe Generale. Fuchs Petrolub stiegen im MDax nach einer ebensolchen der Deutschen Bank um 2,6 Prozent und Siltronic erholten sich im SDax nach einer Jefferies-Empfehlung um 0,8 Prozent von ihrem jüngsten Kursrutsch./tih/jha/

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AXC0106 2022-01-19/09:59

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