Der deutsche Aktienmarkt hat nach anfänglichen Gewinnen am Donnerstag eine Atempause nach der jüngsten Erholungsrally eingelegt. Börsianer verwiesen auf vereinzelte Gewinnmitnahmen vor dem langen Wochenende, um nicht von möglichen Corona-Hiobsbotschaften überrascht zu werden. An diesem Freitag ruht der Handel in Deutschland feiertagsbedingt.

Der Dax notierte zuletzt 0,04 Prozent höher bei 11 108,52 Punkten, nachdem er am Vortag um fast 3 Prozent gestiegen war. Für die verkürzte Börsenwoche deutet sich damit eine äußerst positive Dax-Bilanz von plus 7 Prozent an. Für den MDax ging es am Donnerstagvormittag um 0,04 Prozent auf 23 414,87 Punkte nach oben. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stagnierte.

Unterdessen läuft die Berichtssaison der Unternehmen auf vollen Touren. Der weltgrößte Chemiekonzern BASF hat im ersten Quartal wegen den Auswirkungen der Corona-Pandemie weniger verdient. Den Ausblick für 2020 hatte BASF bereits am Vorabend gestrichen. Die Aktien von BASF waren mit einem Verlust von 2,6 Prozent schwächster Dax-Wert, abgesehen von den mit einem Dividendenabschlag gehandelten Papieren von Münchener Rück.

Der Triebwerksbauer MTU schnitt im ersten Quartal besser ab als von Analysten erwartet. Für das laufende Jahr rechnet MTU wegen der Corona-Krise jedoch mit einem Nachfrageeinbruch bei Passagierjets, Antrieben und Ersatzteilen. Die MTU-Papiere reagierten mit einem Kursgewinn von 1,5 Prozent auf die Neuigkeiten, nachdem sie bereits am Mittwoch um mehr als 10 Prozent zugelegt hatten. Die Titel sind allerdings trotz der jüngsten Erholung mit einem Minus von rund 50 Prozent der größte Dax-Verlierer im Corona-Crash.

Der Elektronikhändler Ceconomy kann in der Corona-Krise auf einen milliardenschweren Staatskredit zurückgreifen. Das Unternehmen erhielt von der Bundesregierung die Genehmigung über die Teilnahme der staatseigenen Bank KfW an einem Konsortialkredit von insgesamt 1,7 Milliarden Euro. Ceconomy-Aktien gewannen 0,9 Prozent.

Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub nahm wegen der Corona-Pandemie seine Ziele für das Geschäftsjahr 2020 zurück. Für das zweite Quartal erwartet das Management Ergebniseinbußen von 50 Prozent. Die Fuchs-Papiere fielen um 2,8 Prozent.

Der Bausoftwareanbieter Nemetschek warnte wegen der Corona-Pandemie nach einem guten Jahresauftakt vor einem schwachen zweiten Quartal. Die Jahresprognose behielt Nemetschek angesichts guter Geschäfte im ersten Quartal bei. Die Aktien verteuerten sich um 1,5 Prozent.

Der Softwareanbieter und IT-Berater SNP hat wegen der Corona-Krise seine Ziele für das laufende Jahr gesenkt. An der Börse sorgte dies für erheblichen Verkaufsdruck: Die Aktien sackten als Schlusslicht im SDax um mehr als 15 Prozent ab. Die Verluste im Corona-Crash liegen nun bei rund 30 Prozent./edh/jha/

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0203 2020-04-30/10:19

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