Erholungssignale aus der deutschen Industrie
haben am Freitag die Stimmung am Aktienmarkt gestützt. Der Dax
dämmte nach überraschend positiven
Einkaufsmanager-Indizes aus der Eurozone seine anfänglichen Verluste
etwas ein. Die weitere Ausbreitung des Coronavirus auch außerhalb
Chinas mahnt derweil weiter zur Vorsicht.
Zuletzt fiel der deutsche Leitindex um 0,34 Prozent auf 13 617,64
Punkte, womit sich auf Wochensicht ein Minus von 0,9 Prozent
abzeichnete. Für den MDax ging es um 0,41 Prozent auf
29 056,77 Punkte nach unten. Der EuroStoxx 50 als
Leitbarometer der Eurozone verlor 0,51 Prozent.
"Die Stimmung im deutschen Verarbeitenden Gewerbe hat sich
unerwartet aufgehellt", kommentierten die Ökonomen der Helaba. Das
Erholungsszenario des Sektors scheine damit intakt zu sein,
wenngleich sich die Corona-Epidemie in den kommenden Wochen und
Monaten noch bemerkbar machen könnte.
Auf der Unternehmensseite steht die Allianz im Fokus.
Überzeugende Jahreszahlen, ein Anstieg der Dividende und ein neues
Aktienrückkaufprogramm reichten für Kursgewinne von zuletzt 1
Prozent, zeitweise hatten die Papiere auch im Minus notiert. Ein
Händler zeigte sich von der Schaden/Kosten-Quote in der
Schaden-Unfall-Versicherung enttäuscht. Außerdem liege der Ausblick
für den operativen Gewinn 2020 eher unter den Erwartungen. Auf das
neue Aktienrückkaufprogramm hätten Anleger bereits gesetzt, insofern
überrasche es nicht wirklich.
MTU-Aktien weiteten ihre Vortagesverluste aus und
fielen um 2,6 Prozent. Damit waren sie unter den größten Verlierern
im Dax. Der seit Jahresanfang verbuchte Gewinn ist nun fast
aufgezehrt. Der Triebwerksbauer hatte am Vortag mit seinen
Quartalszahlen und Konzernprognosen enttäuscht.
Im MDax verloren Commerzbank als schwächster Wert 2
Prozent. Warburg Research hatte die Titel von "Hold" auf "Sell"
abgestuft.
Der SDax-Neuling LPKF Laser & Electronics
rechnet wegen des Coronavirus und der üblichen
Saisonalität der eigenen Geschäfte im laufenden Quartal mit einem
schwachen Verlauf. Die Aktien verbuchten zunächst sehr hohe
Verluste, dämmten diese aber zuletzt nahezu vollständig ein.
Der UV-Technologiespezialist Dr. Hönle litt im ersten
Jahresviertel des Geschäftsjahrs 2019/2020 weiter unter der Schwäche
seiner Klebstoffsparte. Die Aktien sanken um 0,5 Prozent./ajx/mis
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0084 2020-02-21/10:13
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