Nach dem abermaligen Rückschlag am Vortag hat sich der Dax am Mittwoch etwas erholt. Der deutsche Leitindex pendelte in den ersten Handelsminuten zwar noch um die Gewinnschwelle, setzte sich dann aber in die Gewinnzone ab. Zuletzt gewann er 0,42 Prozent auf 12 019,94 Punkte. Er kehrte so über die zuletzt umkämpfte Marke von 12 000 Punkten zurück.

Im Mittelpunkt der Finanzmärkte steht das am Abend erwartete Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank Fed, das neue Eindrücke für die künftige Geldpolitik vermitteln könnte. Die britische Bank HSBC verspricht sich davon mehr Aufschluss über die Haltung der einzelnen Währungshüter. Ähnlich wie im Rat der Europäischen Zentralbank herrsche auch dort Uneinigkeit über den eingeschlagenen geldpolitischen Kurs.

Das zentrale Thema für den Rest der Woche droht dann der immer wieder Schlagzeilen schreibende Handelskonflikt zwischen den USA und China zu bleiben, da ab Donnerstag wieder Gespräche stattfinden sollen. "Weiterhin schwebt der Handelsstreit wie ein Damoklesschwert über dem Markt", sagte Analyst Christian Schmidt von der Helaba. Tags zuvor hatten abermalige Spannungen die Anleger wieder stärker verunsichert.

Der MDax , der die mittelgroßen deutschen Werte umfasst, fiel am Mittwoch jedoch um 0,23 Prozent auf 25 118,25 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 lag derweil mit 3443,33 Punkten wie der Dax im Plus.

Bei Einzelwerten zeigen sich im Dax die Wirecard -Aktien schwankend, indem sie erst mit Verlusten an ihren deutlichen Rückschlag vom Vortag anknüpften, dann aber mit 1,3 Prozent ins Plus drehten. Am Dienstag war die Reaktion auf den Kapitalmarkttag noch klar negativ, unter Analysten gibt es nun aber positive Stimmen. Die Privatbank Hauck & Aufhäuser sieht nun Luft nach oben bis 270 Euro, was beim derzeitigen Stand unter 140 Euro fast eine Verdopplung bedeuten würde.

Unter die Dax-Gewinner mischten sich am Mittwoch auch die am Vortag ebenfalls schwachen Aktien von Infineon , die nun um 1,2 Prozent stiegen. Laut Analyst David Mulholland von der UBS ändert eine kurzfristige Unterauslastung der Produktion nichts an der strukturellen Wachstumsstory bei dem Chipkonzern. Er sieht in der aktuellen konjunkturellen Schwäche eine weiterhin überzeugende Einstiegsgelegenheit.

Im MDax waren Qiagen mit einem 2,6-prozentigen Abschlag das Schlusslicht. Damit blieben die Aktien nach ihrem Kurseinbruch vom Dienstag wegen einer Umsatzwarnung unter Druck. Eine Abstufung auf "Hold" durch die Deutsche Bank könnte nun zur anhaltend schlechten Stimmung zur Aktie beigetragen haben.

Im SDax fanden Analystenstimmen bei der DWS und Hypoport Beachtung mit Anstiegen von 1,2 und 1,8 Prozent. Bei der DWS hält JPMorgan-Analyst Gurjit Kambo den Bewertungsabschlag gegenüber der Branche für nicht gerechtfertigt, er stufte sie auf "Overweight" hoch. Im Falle des Fintech-Unternehmens Hypoport verleitete dessen Abschneiden mit dem Finanzierungsmarktplatz Europace das Bankhaus Metzler dazu, die bisherige Verkaufsempfehlung aufzugeben./tih/jha/

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AXC0095 2019-10-09/10:20

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