So schnell kann's gehen: Der Dax eroberte am Mittwoch die runde Marke von 10 000 Punkten zurück. Zuletzt gewann der Leitindex 3,52 Prozent auf 10 042,32 Punkte. Gemessen an dem Anfang der Vorwoche erreichten Krisentief bei 8255 Punkten seit dem Beginn des Corona-Crashs vor viereinhalb Wochen hat sich das Barometer inzwischen um fast 22 Prozent erholt.

Ein Konjunkturpaket in den USA zur Linderung der Folgen der Corona-Krise treibt die Kurse weiter hoch. Im Dax habe sich inzwischen ein Boden herausgebildet, der am Vortag seinen Abschluss gefunden haben könnte, schrieb der Anlagestratege und charttechnische Analyst Christoph Geyer von der Commerzbank. Damit helle sich die Lage am Markt etwas auf.

Die Charttechnik-Experten von Index Radar sehen bei 10 400 Punkten die nächste Barriere. Stärkere Gewinne dürften dann kurzfristig kaum zu erwarten sein. Stattdessen bleibe die Gefahr groß, dass Marktteilnehmer die Erholung für weitere Verkäufe nutzten.

Der MDax der mittelgroßen Werte stieg zur Wochenmitte um 4,75 Prozent auf 21 140,62 Zähler. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann 3,4 Prozent.

Nach langen Verhandlungen haben sich das Weiße Haus und die Demokraten nun auf ein Konjunkturpaket geeinigt. Der Republikaner und Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, kündigte an, das Gesetz über das Hilfspaket werde noch am Mittwoch verabschiedet. Die Erwartung und Hoffnung an den Börsen auf eben dieses politische Signal hatte am Vortag die Kurse bereits nach oben getrieben: Der Dax hatte mit einer Rally von elf Prozent einen der stärksten Börsentage seiner Geschichte hingelegt. Der Dow in New York hatte mit einem Aufschlag von 11,4 Prozent sogar noch etwas mehr zugelegt.

Konjunktursensible Werte aus dem Automobil- und Halbleitersektor legten besonders kräftig zu. Infineon verteuerten sich um mehr als 9 Prozent, Volkswagen und Daimler gewannen jeweils um die 7 Prozent. Zudem reagierten die Anteile des Sportartikelherstellers Adidas mit plus 7 Prozent auf die jüngsten Zahlen von Nike . Der US-Wettbewerber hatte im vergangenen Geschäftsquartal trotz erster Belastungen durch die Coronavirus-Krise deutlich mehr Umsatz gemacht.

Eon kletterten nach Zahlenvorlage um gut 11 Prozent nach oben und waren damit der stärkste Wert im Dax. Ein Händler sprach von einem soliden Bericht und Ausblick des Versorgers und zuversichtlich stimmenden Aussagen zur Dividende.

Thyssenkrupp streicht im Stahlgeschäft 3000 Stellen. Der Konzern gehe endlich die Probleme an, hieß es aus dem Markt. Die Papiere zündeten nach ihrem Vortagessprung von plus 26 Prozent ein weiteres Kursfeuerwerk mit plus 22 Prozent.

Der Autovermieter Sixt bekräftigte seine jüngste Prognose. Mit Einsparungen und verkleinerter Flotte will der Konzern die Corona-Folgen eindämmen. Sixt gewannen 20 Prozent. Die Anteile des auf Tierbedarf spezialisierten Onlinehändlers Zooplus brachen indes nach Zahlenvorlage und einer vorsichtigen Prognose um 15 Prozent ein.

Lufthansa notierten zeitweise im Minus. Die US-Bank Citigroup strich ihre Kursziele für europäische Airlines drastisch zusammen. Zuletzt legten Lufthansa aber leicht zu./ajx/fba

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0176 2020-03-25/10:17

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