Der Dax hat sich am Donnerstag nach der Unterzeichnung des ersten Handelsabkommens zwischen den USA und China wieder vorgewagt. In der ersten Stunde nach dem Börsenstart gewann das Leitbarometer 0,33 Prozent auf 13 477,19 Punkte. Damit versuchte der Dax seine jüngste Lethargie abzuschütteln. Das Rekordhoch bei 13 596 Punkten rückt wieder näher.

Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte gewann am Donnerstag bislang 0,54 Prozent auf 28 561,97 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,34 Prozent vor.

"An der Börse liegt ein Hauch von Aufbruchstimmung", kommentierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Die Unterzeichnung des Teilabkommens sei nur das eine, die Aussage des Direktors des amerikanischen Nationalen Wirtschaftsrats Kudlow, der Handelsvertrag sei "pro Wachstum", das andere. "Vielleicht kommt da ja jetzt doch etwas Bewegung in die nächsten Gespräche und Phase zwei schneller und für alle Beteiligten vorteilhafter als derzeit erwartet."

Im Dax gewannen die RWE-Aktien 1,8 Prozent. Damit waren sie der zweitbeste Wert. Betreiber von Kohlekraftwerken bekommen Milliardenentschädigungen für das vorzeitige Abschalten ihrer Anlagen. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) sagte am Donnerstag in Berlin, Betreiber westdeutscher Kraftwerke erhielten 2,6 Milliarden Euro, Betreiber von Anlagen im Osten 1,75 Milliarden. Eon gewannen im Kielwasser von RWE am Donnerstag 0,8 Prozent.

Platz eins im Dax sicherten sich abermals Wirecard mit plus 4,1 Prozent. Allein in dieser Woche haben sich die Titel des Zahlungsabwicklers nun schon um rund 14 Prozent verteuert. Meldungen über einen Wechsel im Aufsichtsrat und zu Übernahmen in der Branche hatten beflügelt.

Schwach waren dagegen nach Umsatzzahlen Beiersdorf mit minus 1,1 Prozent. Analystin Celine Pannuti von JPMorgan bezeichnete die Zahlen in einer ersten Einschätzung als etwas schwächer als erwartet und die Entwicklung des Klebstoffgeschäfts Tesa als enttäuschend.

Der Batteriehersteller Varta baut wegen der ungebrochen steigenden Nachfrage nach Lithium-Ionen-Zellen seine Produktion schneller als ursprünglich gedacht aus. An der MDax-Spitze reagierten die Aktien darauf mit einem Plus von fast 7 Prozent. Die rote Laterne mit minus 3,4 Prozent hatten die Aktien von Telefonica Deutschland nach einer Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs.

Besonders deutliche Kursaufschläge von fast 9 Prozent verbuchten im SDax die Anteile des Kochboxenversenders Hellofresh , der im abgelaufenen Jahr bei Umsatz und Gewinn die eigenen Erwartungen übertroffen hatte. Mit 23,65 Euro waren die Papiere zuvor auf ein Rekordhoch geschnellt. Innerhalb von nur fünf Monaten hat sich der Kurs nun mehr als verdoppelt./ajx/mis

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0140 2020-01-16/10:18

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