FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt ist am Dienstag auf
Erholungskurs geblieben. Der Leitindex Dax knüpfte an
seinen positiven Wochenauftakt an und stieg um 0,44 Prozent auf 15
194,4 Punkte. Damit testet das Börsenbarometer die kurzfristig
wichtige 21-Tage-Durchschnittslinie.
"Der Dax stabilisiert sich weiter", schrieb Marktanalyst Jochen
Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Das Vertrauen in die Banken
kehre langsam zurück.
Jüngst hatten der Zusammenbruch der kalifornischen Silicon Valley
Bank und der New Yorker Signature Bank sowie die
Notfallrettung der Credit Suisse für heftige
Turbulenzen im Bankensektor gesorgt und so auch den Gesamtmarkt in
Mitleidenschaft gezogen. Nun zählte die Branche
europaweit zu den größten Gewinnern. Im Frankfurt stiegen
Commerzbank um gut ein Prozent, während Deutsche Bank
um ihren Vortagesschluss schwankten.
Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte legte um 0,13
Prozent auf 26 748,59 Zähler zu. Für den Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 ging es um 0,49 Prozent nach oben.
Unter Druck steht hingegen weiterhin der Immobiliensektor
. Hierzulande hatten der Zinsanstieg und die hohe
Inflation dem langen Boom ein jähes Ende gesetzt. Am Dienstag nun
brachen die Papiere von Aroundtown am MDax-Ende um
7,5 Prozent ein und erreichten ein weiteres Rekordtief.
Um noch deutlichere neun Prozent ging es für die Anteilsscheine der
Norma Group nach unten. Damit sackten sie an das Ende
des Nebenwerteindex SDax . Der
Verbindungstechnik-Spezialist gab detaillierte Geschäftszahlen für
2022 bekannt und senkt nach einem Gewinnrückgang die Dividende.
Zudem liegt der Ausblick für die operative Gewinnmarge 2023 unter
der mittleren Analystenschätzung.
Der ebenfalls im SDax gelistete Baumaschinenhersteller Wacker Neuson
erwartet für das laufende Jahr weiteres
Umsatzwachstum und eine wieder steigende Profitabilität. Das
Unternehmen geht dabei trotz des schwierigen wirtschaftlichen
Umfeldes von einer weiterhin hohen Nachfrage nach Baugeräten und
Kompaktmaschinen für die Bau- und Landwirtschaft aus. Die Aktien
legten moderat zu.
Ein skeptischer Analystenkommentar von Hauck Aufhäuser Investment
Banking belastete die Papiere von Siltronic , die fast
drei Prozent verloren. Der Hersteller von Siliziumwafern zur
Chipproduktion sei zwar im Wettbewerb gut aufgestellt, doch drehe
der Branchenzyklus gerade ins Negative, schrieb der Experte Jonah
Emerson. Die Nachfrage nach Wafern falle im aktuellen
Wirtschaftsumfeld, gleichzeitig baue die Branche die
Produktionskapazitäten massiv aus. Der Preis- und Margendruck, der
2023 aufkomme, dürfte daher 2024 sogar noch stärker werden./la/stk
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0126 2023-03-28/10:21
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.