Nach der fulminanten Kursrally der Vorwoche ist der Dax freundlich in die neue Woche gestartet. Im frühen Handel notierte der deutsche Leitindex 0,34 Prozent höher bei 14 552,21 Punkten. In der Vorwoche hatte der Dax eine viertägige Rekordserie am Donnerstag mit einem Höchststand von 14 595 Punkten gekrönt und war am Freitag etwas abgebröckelt. In der abgelaufenen Woche hatte er damit über 4 Prozent zugelegt.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg am Montag zuletzt um 0,36 Prozent auf 31 892,24 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund 0,6 Prozent hoch.

Doch Marktexperte Timo Emden von Emden Reserach warnt angesichts der jüngsten Kursrally vor Konsolidierungstendenzen: "Dass Anleger in diesem Kontext auch mal Kasse machen und Gewinnmitnahmen jederzeit eintreten könnten, sollte daher nicht allzu sehr überraschen." Zudem verweist er auf das Corona-Infektionsgeschehen. Das RKI warne angesichts der Virusmutante B.1.1.7. vor einer dritten Welle zu Ostern. "Inflationssorgen gepaart mit der Furcht vor einer dritten Welle könnten die Anleger wieder ausbremsen", glaubt Emden.

In einem Strategiereport raten die Experten von JPMorgan, weiter auf die jüngsten Favoriten zu setzen - Banken sowie Profiteure der Corona-Lockerungsmaßnahmen. Von einer Umschichtung in die zuletzt hinterher gelaufenen Technologie- und Defensivwerte wie beispielsweise aus dem Gesundheitsbereich hält der Aktienmarktstratege Mislav Matejka aktuell noch nichts. Solange die Anleiherenditen noch stiegen, sollten Zykliker nicht verkauft werden, so Matejka. Und den Zinsanstieg hält er noch nicht für überzogen. Bei anziehender Konjunktur dürften schließlich auch die Notenbanken mit höheren Zinsen leben können.

Unter den Einzelwerten stehen die Aktien von Hypoport mit einem Minus von 7,3 Prozent am SDax-Ende unter Verkaufsdruck. Bereits am Freitag waren sie um knapp 4 Prozent abgesackt. Der Finanzdienstleister will nach einem enttäuschend schwachen Geschäftswachstum 2020 im laufenden Jahr höher hinaus. Analysten hatten aber stärkere Steigerungen von Umsatz und operativem Gewinn erwartet. Der Umsatzausblick auf 2021 stimme mit seinen Erwartungen überein, liege mit Blick auf das operative Ergebnis (Ebit) aber deutlich darunter, monierte Warburg-Analyst Marius Fuhrberg.

Der Wohnimmobilienkonzern Grand City Properties zeigt sich aufgrund einer starken Nachfrage nach Wohnungen auch für das laufende Jahr zuversichtlich. Das operative Ergebnis (FFO I) soll 2021 weiter steigen. Die Dividende für das abgelaufene Jahr soll 0,82 Euro je Aktie betragen. Grandcitiy-Aktien rückten zuletzt um 0,5 Prozent vor.

Die Papiere von Talanx legten um 0,3 Prozent zu. Der Versicherungskonzern will den Aktionären trotz des Gewinneinbruchs durch die Corona-Krise eine stabile Dividende von 1,50 Euro je Aktie zahlen. Für das neue Jahr hält Vorstandschef Torsten Leue an seinem Ziel fest, den Gewinn des Konzerns auf 800 bis 900 Millionen Euro zu steigern. Analysten gehen im Schnitt von einem noch stärkeren Zuwachs auf rund 950 Millionen aus.

Die Anteilsscheine von Hugo Boss gehörten mit einem Gewinn von 2,2 Prozent zu den Top-Werten im MDax. Die Baader Bank hatte die Aktien des Modekonzerns von "Reduce" auf "Add" hochgestuft und das Kursziel von 20 auf 36 Euro angehoben.

Die Titel von Auto1 verteuerten sich um weitere 3,9 Prozent und setzten damit die steile Erholung der vergangenen zwei Handelstage fort. Dabei profitierten die Aktien des Online-Gebrauchtwagenhändlers von zahlreichen positiven Analysteneinschätzungen. So empfahlen allein am Montag die Citibank, die Bank of America, die Deutsche Bank, die Royal Bank of Canada (RBC) sowie Goldman Sachs die Auto1-Papiere zum Kauf. Lediglich die Analysten der Commerzbank und von Barclays sprachen sich für ein neutrales Anlagevotum aus./edh/jha/

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0116 2021-03-15/10:09

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