Trotz der starken Wall Street tut sich der Dax am Freitag mit einer weiteren Stabilisierung schwer. In der ersten Dreiviertelstunde des Handels büßte der deutsche Leitindex 0,15 Prozent ein auf 12 218,13 Punkte. Auf Wochensicht liegt der Dax rund 1,7 Prozent im Minus.

Gute Unternehmenszahlen und Entspannungssignale im Handelsstreit zwischen den USA und China hatten den US-Leitindex Dow Jones am Vortag zurück in Richtung seines Halbjahreshochs getrieben. Insgesamt bleibt die Lage am Aktienmarkt aber angesichts der Furcht vor einem globalen Konjunkturdämpfer wegen des Handelskonflikts sowie wegen des Streits zwischen den USA und der Türkei angespannt. Sollte der Dax unter das Juni-Tief bei rund 12 100 Zählern rutschen, droht laut Charttechnikern ein Absacken unter die Marke von 12 000 Punkten.

Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen fiel zum Wochenausklang um 0,23 Prozent auf 26 369,71 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax gab 0,09 Prozent ab auf 2885,80 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 trat auf der Stelle.

Grund für das Wochenminus im Dax ist vor allem das Schwergewicht Bayer , dessen Börsenwert nach einem negativen US-Urteil gegen die Tochter Monsanto um fast ein Fünftel zusammenschmolz. Von ihrem Tief seit März 2013 konnten sich die Papiere der Leverkusener aber inzwischen etwas absetzen und waren mit plus 1 Prozent bester Dax-Wert.

Auch Henkel knüpften mit einem Zuwachs von 0,8 Prozent an ihre Erholung an, nachdem sie tags zuvor nach einer Prognosesenkung zeitweise um über 4 Prozent abgesackt waren. Experte Alain Oberhuber vom Investmenthaus Mainfirst sprach eine Empfehlung für die Papiere des Persil-, Loctite- und Schwarzkopf-Herstellers aus. Die Geschäftsperspektiven hellten sich im zweiten Halbjahr deutlich auf, erklärte er. Zudem seien die Aktien niedrig bewertet. Analyst David Varga vom Bankhaus Metzler gab seine Verkaufsempfehlung auf und Experte Fulvio Cazzol von der US-Investmentbank Goldman Sachs hob sein Kursziel.

Die pessimistische Einschätzung der Baustoffbranche durch die britische HSBC Großbank drückte indes die Papiere von HeidelbergCement um gut ein Prozent. Analyst John Fraser-Andrews kassierte seine Kaufempfehlung. Er sieht wegen trüberer Aussichten für die Schwellenländer und einem langsameren Wachstum der USA schwächere Gewinnaussichten.

Die Papiere des Wohnungsvermieters Grand City Properties kamen trotz eines soliden Zwischenberichts etwas von ihrem Rekordhoch zurück. Experte Jonathan Kownator von Goldman Sachs sah das operative Ergebnis im Rahmen der Erwartungen. Der Ausblick sei unverändert./ag/jha/

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AXC0046 2018-08-17/09:57

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