Nach dem Rückschlag tags zuvor hat der deutsche Aktienmarkt am Freitag wieder Boden gut gemacht und steuert auf eine erfolgreiche Börsenwoche zu. Positive Impulse kommen von den festeren Börsen in den USA am Vorabend und Japan am Morgen. Zudem heitere eine mögliche Verschiebung von US-Strafzöllen auf mexikanische Produkte die Stimmung der Anleger etwas auf, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiTrader.

Der Dax überwand einmal mehr die hart umkämpfte Marke von 12 000 Punkten und notierte zuletzt 0,61 Prozent im Plus bei 12 026,18 Zählern. Damit deutet sich für den deutschen Leitindex ein Wochenplus von rund 2,5 Prozent an. Der MDax , in dem die Aktien mittelgroßer Unternehmen vertreten sind, gewann am Freitag 0,32 Prozent auf 25 048,47 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,8 Prozent aufwärts.

Neuigkeiten gab es von konjunktureller Seite: So haben die deutschen Unternehmen im April weniger Waren ins Ausland verkauft - sowohl im Vergleich zum Vorjahresmonat als auch im Vergleich zum März des laufenden Jahres. Nachdem die Europäische Zentralbank mit ihrem geldpolitischen Kurs am Vortag den Markt enttäuscht hatte, steht nun am Nachmittag der US-Arbeitsmarktbericht im Fokus.

"Nach dem schwachen Arbeitsmarktbericht der privaten Arbeitsvermittlung ADP wird spannend, ob der offizielle Arbeitsmarktbericht in dieselbe Richtung zeigt", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Zudem wird die Fed vor möglichen Zinssenkungen sehr genau auf die Stärke des Arbeitsmarktes und die Dynamik bei der Lohnentwicklung schauen."

Aus Branchensicht leidet der Immobiliensektor weiterhin unter dem drohenden politischen Verbot von Mietsteigerungen in Berlin. Diversen Presseberichten zufolge will die Berliner Landesregierung die Wohnungsmieten ab 2020 für fünf Jahre einfrieren. So waren die Aktien von Vonovia mit einem Verlust von 1,3 Prozent erneut das Schlusslicht im Dax. Ado Properties sackten um weitere 5,0 Prozent ab und Adler Real Estate um 3,2 Prozent.

Schwächster Immobilienwert waren aber die Papiere der Deutsche Wohnen mit minus 5,2 Prozent. Sie litten zusätzlich unter einer Abstufung der US-Investmentbank Morgan Stanley. Bereits am Donnerstag waren die Aktien um fast 8 Prozent eingebrochen.

Varta-Anteilsscheine schnellten um 4,9 Prozent nach oben. Die Privatbank Berenberg erhöhte ihr Kursziel für die Aktien des Batterieherstellers anlässlich der angekündigten Übernahme von Varta Consumer Batteries von 43 auf 55 Euro und bestätigte ihre Kaufempfehlung. Der geplante Deal sei strategisch positiv und der Kaufpreis attraktiv, schrieb Analystin Charlotte Friedrichs.

Die Titel der Software AG stiegen um 2,5 Prozent. Die Schweizer Bank Credit Suisse stufte die Aktien der Darmstädter wegen der im laufenden Jahr klar unterdurchschnittlichen Kursentwicklung von "Underperform" auf "Neutral" hoch.

Hella-Aktien verloren hingegen 3,4 Prozent. Die Investmentbank Oddo BHF stufte sie von "Neutral" auf "Reduce" ab und senkte das Kursziel von 45 auf 36 Euro. Die Profitabilität des Scheinwerfer-Herstellers dürfte 2019/20 stärker als bislang erwartet sinken, schrieb Analyst Harald Eggeling zur Begründung./edh/jha/

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0081 2019-06-07/09:52

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