FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem Rückschlag unter die 16 000 Punkte
hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch auf der Stelle getreten.
Der Dax notierte nach einer Handelsstunde mit 0,08
Prozent knapp im Minus bei 15 924,41 Punkten, nachdem er tags zuvor
im Tief auf 15 866 Punkte abgesackt war. Eine erhoffte Rückkehr über
die 16 000 Punkte blieb damit aus. Zum jüngsten Rekord von 16 290
Punkten bleibt der Leitindex auch auf Abstand.
Anleger positionierten sich abwartend vor einer Reihe an
Wirtschaftsdaten, denn angefangen mit dem Ifo-Geschäftsklima ist die
Tagesagenda zur Wochenmitte prall gefüllt. Am Nachmittag ballen sich
am Tag vor "Thanksgiving" viele US-Daten und am Abend folgt das
Sitzungsprotokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung. Dieses dürfte
nach Einschätzung der Credit Suisse wegen der Reduzierung Ausstieg
der aufgelegten Wertpapierkäufe kritisch beäugt werden.
Der Ifo konnte dem Dax am Morgen aber zunächst auch keine Impulse
verleihen. Glaubt man den Charttechnikern von Index-Radar, ist eine
nachhaltige Stabilisierung des Leitindex auch noch nicht garantiert.
"Noch existieren für eine Entwarnung zu wenige Anhaltspunkte",
schrieb der Experte Andreas Büchler.
Der MDax kam im Frühhandel auch nicht auf Touren: Der
Index mit den mittelgroßen Aktienwerten bewegte sich mit zuletzt 34
974,50 Punkten mit 0,22 Prozent im Minus. Auf europäischer Bühne
legte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 aber 0,3
Prozent zu.
Auf Unternehmensseite fiel vor allem Drägerwerk auf -
für die Aktionäre zum Leidwesen. Die Papiere brachen um mehr als
zehn Prozent ein, weil der Medizin- und Sicherheitstechnik-Anbieter
nach dem Sonderboom in der Corona-Pandemie verhalten voraus blickt.
Laut dem Warburg-Experten Eggert Kuls enttäuschte vor allem der
Margenausblick für das kommende Jahr. Auch kursmäßig scheint der
Corona-Boom verflogen: Unter 60 Euro rutschte der Kurs zeitweise auf
den tiefsten Stand seit der Frühphase der Pandemie im März 2020.
Aroundtown erntete für seine Neunmonatszahlen auch
kein Anlegerlob, der Kurs kam hier erst unter Druck, erholte sich
aber zuletzt etwas auf minus 0,5 Prozent. Zwischenzeitlich
erreichten die Papiere ein Tief seit Februar. Die Folgen der
Corona-Pandemie belasten den Gewerbeimmobilien-Spezialisten weiter.
Allerdings ging der operative Gewinn in den ersten neun Monaten
nicht mehr so stark zurück wie noch im ersten Halbjahr.
Kursbewegend wirkte sich ansonsten noch die gestrichene
Kaufempfehlung eines Analysten aus: Die Papiere von SMA Solar
blieben nach einer Studie von Berenberg und
deutlichen Verlusten schon am Vortag mit 3,6 Prozent unter Druck.
Analyst Lasse Stüben rechnet bei dem Solartechnikhersteller auch
2022 noch mit Gegenwind.
Ein weiterer Verlierer im SDax waren am Morgen die
Ceconomy -Aktien, die um 5,4 Prozent unter die
4-Euro-Marke abrutschten. Sie fielen damit unter das neue Kursziel
des Barclays-Experten Nicolas Champ. Dieser rechnet bei dem
Elektronikhändler mit weiterem Gegenwind durch mögliche neue
Corona-Restriktionen, Lieferkettenprobleme und ambitionierte
Vergleichszahlen.
Auffällig waren darüber hinaus die Aktien des Dax-Konzerns Vonovia
, die im Zuge einer Kapitalerhöhung für die Übernahme
des Wettbewerbers Deutsche Wohnen ex Bezugsrecht
gehandelt werden. Die Vonovia-Bezugsrechte notierten zuletzt zu 3,13
Euro und die Aktie zu 49,01 Euro - in Summe also gut 52 Euro. Am
Vortag waren die Papiere etwas höher bei 52,72 Euro aus dem Handel
gegangen./tih/mis
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0137 2021-11-24/10:24
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