FRANKFURT (dpa-AFX) - Von seinem kleineren Rücksetzer am Vortag hat
sich der Dax am Freitag wieder erholt. Im frühen
Handel verbuchte der deutsche Leitindex ein Plus von 1,07 Prozent
auf 18 145,83 Zähler. Er blieb damit aber noch unter der
21-Tage-Linie, die aktuell bei 18 171 Punkten verläuft und den
kurzfristigen Trend signalisiert.
Unterstützung lieferten am Freitag die Vorgaben von den US-Börsen,
wo vor allem der Technologiesektor - wie die Autoren des
Bernecker-Börsenbriefs schrieben - die haussierenden
Anleihe-Renditen am langen Ende bemerkenswert gut verkraftet.
Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte legte am
Vormittag um 1,19 Prozent auf 27 021,46 Zähler zu. Der EuroStoxx 50
, Leitindex der Eurozone, gewann 1,1 Prozent.
Markteilnehmern zufolge ist aber das Risiko einer weiteren Korrektur
nach wie vor vorhanden. Nachlassende Hoffnungen auf baldige
Zinssenkungen in den USA und geopolitische Gefahren, etwa mit Blick
auf den gegenwärtigen Israel-Iran-Konflikt, belasten die Kurse eher.
Eine im Juni erwartete Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank
(EZB) gilt als eingepreist. Die Hoffnung der Anleger ruht auf einer
guten Berichtssaison, die in den USA an diesem Freitag mit
Quartalszahlen großer Banken beginnt.
Hierzulande lieferte der Batteriehersteller Varta
einmal mehr negative Schlagzeilen. Der Konzern hält das eigene
Umstrukturierungskonzept nicht mehr für ausreichend. Die Anleger
warfen das Handtuch: der Aktienkurs brach um 26 Prozent ein.
Eine von Hauck Aufhäuser Investment Banking gedrehte Empfehlung von
"Sell" auf "Buy" für Siltronic trieb die Anteile des
Wafer-Herstellers um 4,3 Prozent nach oben. Analyst Tim Wunderlich
rechnet mit einer Erholung im zweiten Halbjahr. Das Kursziel erhöhte
er von 58,00 auf 96,40 Euro. Zudem ließ eine von der Deutschen Bank
ausgesprochene Kaufempfehlung für Evotec den Kurs des
Wirkstoffforschers um 7,4 Prozent steigen.
Die Aktien des Versorgers Eon gewannen im Zuge einer
positiven Studie von JPMorgan 1,9 Prozent. Analyst Javier Garrido
sieht für die Gewinnschätzungen noch Luft nach oben. Auch RWE
legten weiter zu.
Bei Rüstungswerten wie Rheinmetall , Hensoldt
und Renk griffen die Anleger wieder
zu. Anfang der Woche hatten sie hier Gewinne mitgenommen. Die
kriegerischen Konflikte und die weiter zunehmenden geopolitischen
Spannungen halten die Rally letztlich aber am Laufen.
Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp
Steel will seine Produktionskapazitäten in Duisburg deutlich
reduzieren. Damit werde "auch ein noch nicht bezifferbarer Abbau von
Arbeitsplätzen verbunden sein", hieß es. Die Thyssenkrupp-Aktien
standen 2,9 Prozent höher, hatten am Vortag allerdings sieben
Prozent verloren./ajx/stk
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0071 2024-04-12/10:26
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