Nach einem starken Jahresauftakt am deutschen
Aktienmarkt sind die Anleger vorsichtiger geworden. Gleich zum
Handelsstart am Montag rutschte der Dax unter die
Marke von 14 000 Punkten. Zuletzt gab er im frühen Geschäft um 1,00
Prozent auf 13 909,85 Punkte nach. In der ersten Börsenwoche war es
dem deutschen Leitindex erstmals in seiner Geschichte gelungen,
nicht nur die Hürde von 14 000 Punkten, sondern gleich auch die von
14 100 Punkten zu überwinden.
Der MDax für mittelgroße Werte verlor am Morgen 0,59
Prozent auf 31 170,50 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx
50 ging es zugleich um 0,68 Prozent auf 3620,39
Punkte abwärts.
Da die Börsen Europas gerne denen in den USA folgen, geht der Blick
der Investoren stets auch über den Atlantik: Dort hatten am Freitag
die US-Börsen überwiegend neue Rekorde aufgestellt und waren
angetrieben von der Hoffnung auf ein weiteres Konjunkturpaket nahe
ihren Tageshochs aus dem Handel gegangen. Doch nun steht die
Berichtssaison bevor, weshalb für viele Vorsicht die Devise ist.
Dabei werden die ersten bedeutenden Quartalszahlen am Freitag aus
der US-Bankenbranche erwartet.
Zudem bereiten die Coronavirus-Mutationen Sorgen, die verstärkt
inzwischen auch außerhalb Großbritanniens und Südafrikas
nachgewiesen werden.
Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners sieht außerdem noch
eine weitere Gefahr: "Still und heimlich steigen die Zinsen von
US-Staatsanleihen immer weiter an. Und das könnte für die aktuelle
Börsenrally zur Bedrohung werden." Zum einen steigen damit die
Finanzierungskosten der Unternehmen, zum anderen werden Anleihen im
Vergleich zu Aktien wieder zu einer Alternative.
Unter den Einzelwerten stehen mit Zahlen Unternehmen aus der zweiten
und dritten Reihe im Blick: Der Fernwartungssoftware-Hersteller
Teamviewer sowie der Online-Broker Flatexdegiro
legten ihre Geschäftsberichte vor. Umsatzzahlen gab
darüber hinaus die Shop Apotheke bekannt.
Für die Papiere von Teamviewer im MDax und die von Flatex im SDax
ging es nun um 1,1 Prozent hoch. Die Aktie der Shop
Apotheke stieg um 0,5 Prozent. Teamviewer wuchs auch im vierten
Quartal kräftig und übertraf seine eigenen Ziele für das Gesamtjahr
2020 leicht. Auch die Zahl der Abonnenten legte zu. Die
Online-Apotheke steigerte den Umsatz 2020 stärker als erwartet und
der erst seit Dezember in die Dax-Familie aufgenommene Online-Broker
Flatex meldete ein Rekordjahr.
Commerzbank als Spitzenwert im MDax profitierten mit
plus 2,8 Prozent auf 5,62 Euro von einer positiven Studie der
Citigroup. Die US-Bank hatte ihr Kaufurteil bekräftigt und das
Kursziel auf 6,30 Euro angehoben.
Außerdem sorgte eine Reihe weiterer Analystenurteile für
Aufmerksamkeit. So büßten die Papiere von BASF sowie
die des Dialysespezialisten FMC und der Mutter
Fresenius als Schlusslichter im Dax zwischen 1,3 und
2,9 Prozent ein. JPMorgan senkte aus Bewertungsgründen den Daumen
über der BASF-Aktie. "Selbst auf Basis seiner überdurchschnittlichen
Gewinnschätzungen seien die Papiere des Chemieunternehmens im
historischen Vergleich hoch bewertet", schrieb Analyst Chetan Udeshi
und senkte BASF auf "Underweight". Jefferies stufte FMC auf
"Underperform" ab und senkte zudem das Kursziel für das Papier von
Fresenius.
Darüber hinaus wird die Aktie des Triebwerksbauers MTU
von der Citigroup nun zum Verkauf empfohlen, was sich
mit einem Abschlag von 1,2 Prozent auswirkte.
Airbus dagegen gewannen 1,3 Prozent. Die Anteile
werden nun positiver gesehen von der US-Bank JPMorgan. Wer beim
Flugzeugbauer über 2021 hinaus blicke und eine deutlich
längerfristige Sicht habe, sei mit Airbus gut dabei, hieß es dort.
Die Aktie sei auf lange Sicht im Sektor am attraktivsten
bewertet./ck/jha/
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0128 2021-01-11/09:47
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