Etwas ruhiger haben es die Anleger am Montag am deutschen Aktienmarkt angehen lassen und nach der zuletzt euphorischen Rally Gewinne mitgenommen. Der Dax sank in der ersten Handelsstunde um 0,85 Prozent auf 12 738,53 Punkte.

Mit einem Zuwachs von bis zu rund 18 Prozent in den vergangenen zehn Handelstagen hatte der deutsche Leitindex einen Großteil des vierwöchigen Corona-Crashs bis Mitte März wieder aufgeholt. Treiber dabei waren Konjunkturstimuli der Notenbanken und Regierungen sowie Lockerungen in der Corona-Krise.

Die steilen Trends seien schwer durchzuhalten, kommentierten die Experten der Helaba. Laut Analyst Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader dürften die 13 000 Punkte im Dax aber wohl nur eine Frage der Zeit sein. Die Stimmung bleibe freundlich und damit dürfte auch das Kaufinteresse bei Rücksetzern bestehen bleiben, vermutet er.

Der MDax verlor am Montag bislang 1,26 Prozent auf 26 856,10 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund 0,7 Prozent nach unten.

Wie schlecht es in der Wirtschaft derzeit läuft, zeigen aktuelle Daten der Industrieproduktion in Deutschland. Der Einbruch der Produktion hatte sich wegen der Corona-Krise im April drastisch verstärkt. Der Rückgang fiel stärker als von Analysten befürchtet aus.

Im Dax richten sich am Montag mal wieder die Blicke auf Wirecard . Der Zahlungsabwickler kommt nicht zur Ruhe. Nach Untersuchungen der Geschäftsräume durch die Staatsanwaltschaft rutschten die Papiere am Index-Ende um gut vier Prozent ab. Ermittelt wird laut Staatsanwaltschaft gegen den Vorstand des Konzerns. Es gehe um den Verdacht der Marktmanipulation.

Laut dem US-Fernsehsender CNBC interessiert sich der Essenslieferant Delivery Hero für den US-Rivalen Grubhub . Übernahmespekulationen seien immer gut für die Stimmung, hieß es zunächst aus dem Handel. Ein Marktexperte sieht aber nur eine geringe Wahrscheinlichkeit für einen Deal. Delivery Hero habe noch zu tun mit der Übernahme von Woowa in Südkorea. Für die im MDax notierten Anteile ging es um drei Prozent nach unten.

Für die Aktien des Laborausstatters Sartorius senkte die UBS den Daumen und rät nun zum Verkauf. Am MDax-Ende verloren die Titel siebeneinhalb Prozent. Deutsche Euroshop gaben im SDax nach negativeren Analystenkommentaren ebenfalls nach, zuletzt aber nur noch um rund ein Prozent./ajx/jha/

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0105 2020-06-08/09:44

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