Der Dax hat am Mittwoch nach
den Verlusten der vergangenen zwei Handelstage zugelegt. Am Markt
wurde auf Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell verwiesen.
"Powell konnte gestern etwas Druck aus dem US-Aktienmarkt nehmen. Er
nahm zum einen die Angst vor den Inflationserwartungen und verwies
auf der anderen Seite auf die Wichtigkeit des US-Arbeitsmarkts.
Damit ist die Hoffnung auf eine weiterhin expansive Geldpolitik
zurück an den Märkten", kommentierte Marktbeobachter Andreas Lipkow
von Comdirect.
Im frühen Handel gewann der deutsche Leitindex 0,56 Prozent auf 13
942,08 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen
legte um 0,55 Prozent auf 31 817,41 Punkte zu, während der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 0,24 Prozent
stieg.
"Die Angst vor Kursverlusten hat deutlich zugenommen. Gleichzeitig
sehen wir aber auch weiterhin die Angst, den nächsten Kursanstieg zu
verpassen", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC
Partners das nervöse Hin und Her an den Börsen. Nach den jüngsten
Rekorden in Dax, MDax und SDax ist die Nervosität auch hierzulande
gestiegen und so wurde zuletzt insbesondere bei den Gewinnern der
Corona-Krise in teils großem Umfang Kasse gemacht. Charttechnisch
betrachtet jedoch kann Analyst Martin Utschneider von Donner &
Reuschel die Sorgen etwas dämpfen: "Der mittelfristige Trend im Dax
ist erst ab Notierungen unterhalb von 13 500 Punkten gefährdet",
erklärte er. "Trotz der gestrigen Verluste bleibt die Korrektur seit
dem Rekordhoch von 14 169 Punkten relativ gering."
Unter den Einzelwerten standen an diesem Morgen vor allem erneut
Unternehmen mit Quartals- und Jahreszahlen sowie mit Ausblicken auf
das frisch angelaufene Jahr im Fokus. Puma etwa waren
Schlusslicht im MDax mit minus 3,2 Prozent, nachdem der
Sportartikelhersteller mit seinen Aussagen zum Umsatz im laufenden
Jahr enttäuschte. So rechnet das Management mit nur moderaten
Steigerungen, während am Markt deutlich mehr erwartet worden war.
Die Aareal Bank lieferte durchwachsene Zahlen und
zudem wurde auch beim Gewerbeimmobilienfinanzierer der verhaltene
Ausblick moniert. "Die Aussicht auf eine Dividende für 2020 von 1,50
Euro nach einer Nullrunde zuvor dürfte die Papiere aber
stabilisieren", sagte ein Händler. Die Aktie zeigte sich nach einem
schwächeren Start zuletzt nahezu unverändert - ebenso wie die
Anteile von Telefonica Deutschland (O2) . Der
Mobilfunkbetreiber profitierte im Corona-Jahr 2020 von einer
steigenden Nachfrage nach höherwertigen Mobilfunk- und
Festnetzverträgen.
Im SDax machten die Papiere von Corestate Capital
einen kräftigen Satz um etwas mehr als 15 Prozent
nach unten. Der Immobilien-Investmentmanager verfehlte
ergebnisseitig die eigenen Schätzungen für 2020, was die Aktie trotz
optimistischer Umsatzschätzungen für das laufende Jahr kräftig
belastete. Das Minus der Instone-Aktie von 0,4
Prozent machte sich dagegen harmlos aus. Der Immobilienentwickler
verdiente 2020 mehr als er selbst erwartet hatte und traf beim
Umsatz seine Prognosen. Wegen Projektverzögerungen senkte er
allerdings seine Umsatzschätzung für das laufende Jahr.
Für die Aktien des Rüstungselektronik-Herstellers Hensoldt
und der Xing-Betreiberin New Work ging
es dagegen nach Zahlen, Ausblick und Dividendenaussagen um 3,0 und
2,1 Prozent nach oben./ck/stk
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0121 2021-02-24/09:47
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