Der Dax hat am Montag dank der Aussicht auf neue US-Konjunkturhilfen Gewinne verbucht. In der ersten Handelsstunde rückte der deutsche Leitindex um 0,39 Prozent auf 12 724,65 Punkte vor. Das Kursbarometer tut sich aber weiter schwer, die zuletzt zu hohe Hürde im Bereich um die 12 750 bis 12 800 Punkte zu überwinden.

Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 0,46 Prozent hoch auf 27 265,95 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann knapp 0,6 Prozent.

Börsianer hoffen, dass in den USA nun endlich neue Wirtschaftshilfen umgesetzt werden zur Bekämpfung der Corona-Krise. US-Präsident Donald Trump brachte diese mittlerweile per Erlass auf den Weg, nachdem im US-Kongress die Verhandlungen darüber gescheitert waren. Allerdings stehen Teile seiner Verfügungen laut Kritikern auf sehr dünnem Eis, denn alle Maßnahmen, die neue Finanzmittel erfordern, bedürfen der Zustimmung des US-Kongresses. Dort wären Trumps Republikaner aber auf einen Kompromiss mit den Demokraten angewiesen.

Belastend wirken derweil weiter die US-chinesischen Spannungen. "Der Streit um die chinesischen Online-Dienste TikTok und WeChat könnte signalisieren, dass Trump den Druck auf Peking in den kommenden Monaten erhöhen wird", sagte Analyst Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader. China zeige sich, was Gegenmaßnahmen betreffe, bisher eher zurückhaltend. Doch dies könnte sich schnell ändern, so der Experte.

In puncto Berichtssaison in Deutschland geht es am Montag zunächst ruhiger zu, bevor im Wochenverlauf weitere Unternehmenszahlen erwartet werden. Auch konjunkturell hat die Agenda am Montag keine besonders wichtigen Termine zu bieten.

Mit Bertrandt und Atoss Software stehen zwei SDax -Werte im Blick. Die Neunmonatszahlen des Ingenieurdienstleisters Bertrandt sollten einem Händler zufolge für eine positive Kursreaktion ausreichen. Vorbörslich noch schwächer, gewannen sie zuletzt 0,6 Prozent. Die Papiere des Softwarekonzerns Atoss rückten um 1,8 Prozent vor, nachdem sie zuvor bis auf ein Rekordhoch bei 115 Euro gestiegen waren.

Nach positiven Analysteneinschätzungen gewannen Morphosys und Carl Zeiss Meditec 3,6 Prozent beziehungsweise 2,2 Prozent. Die Citigroup hatte die Titel des Antikörperforschers mit "Buy" gestartet, die UBS empfiehlt die Papiere des Medizintechnikers zum Kauf. Von einer vom Bankhaus Metzler ausgesprochenen Kaufempfehlung für Schneider-Neureither & Partner (SNP) profitierten die Anteile des Softwareanbieter und IT-Beraters mit plus 3,9 Prozent.

Im Dax eroberten die Titel der Deutschen Bank die Spitze mit plus 3,1 Prozent. Der europäische Bankensektor präsentierte sich zum Wochenauftakt insgesamt sehr fest./ajx/mis

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0104 2020-08-10/09:52

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