Geschäftszahlen der Deutschen Post und von Infineon haben den Anlegern am deutschen Aktienmarkt am Dienstag Mut gemacht. Nach zwei eher verhaltenen Handelstagen rückte der deutsche Leitindex Dax um 0,21 Prozent auf 13 226,45 Punkte vor.

Etwas Rückenwind lieferten sowohl eine Kurserholung an der Wall Street am Vorabend als auch überwiegend positiv aufgenommene Geschäftszahlen, insbesondere vom Chiphersteller Infineon . Dessen Aktien schnellten um 6,6 Prozent in die Höhe und waren damit der Favorit im Dax. Das vierte Geschäftsquartal und der Profitabilitätsausblick für 2020 seien besser als erwartet ausgefallen, erklärte Analyst Florian Treisch von der Commerzbank.

"Die Berichtssaison übertrifft nicht nur in den USA die Erwartungen, auch die Resultate der deutschen Unternehmen können sich sehen lassen, und dies trotz einer schwächelnden Konjunktur und eines schwierigen Marktumfelds", schrieb Marktanalyst Milan Cutkovic vom Handelshaus AxiTrader.

Andere Börsenindizes legten ebenfalls zu: Der MDax der mittelgroßen Werte gewann 0,15 Prozent auf 27 009,92 Punkte und der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,13 Prozent.

Im Dax mischten sich die Aktien der Deutschen Post unter die größten Gewinner und zogen um gut 4 Prozent an. Der Logistiker profitierte auch im dritten Quartal vom boomenden Online-Handel und übertraf die Erwartungen von Analysten.

Favorit im MDax waren die Anteilsscheine von Dialog Semiconductor , die um knapp 7 Prozent nach oben sprangen. Der Chipentwickler erhöhte dank einer gestiegenen Nachfrage, eines verbesserten Produktmixes und Sparmaßnahmen die Ziele für die Profitabilität. Die Perspektiven für das Unternehmen seien sehr stabil, sagte ein Händler. Der Konzern habe sich erfolgreich von seinem wichtigen Kunden Apple abgekoppelt.

Das Biotechnologieunternehmen Evotec erhöhte nach starken neun Monaten das Jahresziel für das operative Ergebnis erneut. Die Anleger zeigten sich erfreut und die Aktien notierten gut 2 Prozent höher.

Höhere Rückstellungen für faule Immobilienkredite hingegen trüben die Gewinnpläne der Aareal Bank . Daher wird der Betriebsgewinn im laufenden Jahr voraussichtlich nur das untere Ende der Zielspanne erreichen. Und von einem Verkauf der IT-Tochter Aaereon, wie von einem aktivistischen Investor gefordert, will Aareal-Chef Hermann Merkens nichts wissen. Die Papiere des Immobilienfinanzierers sackten am MDax-Ende um rund 5 Prozent ab.

Abseits der laufenden Berichtssaison sorgte ProSiebenSat.1 für Gesprächsstoff: Der von Italiens Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi kontrollierte Medienkonzern Mediaset erwarb über seine spanische Tochter weitere 5,5 Prozent an dem deutschen Medienkonzern. Mediaset hatte sich im Mai 9,6 Prozent an ProSiebenSat.1 gesichert. Dies hatte die schon vorher kursierenden Gerüchte über eine Übernahme von ProSiebenSat.1 durch die Italiener befeuert. Nun stiegen die Anteilsscheine von ProSiebenSat.1 um fast 4 Prozent./la/mis

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0134 2019-11-12/09:58

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