FRANKFURT (dpa-AFX) - Zum Start in seiner Neubesetzung mit 40
Mitgliedern hat der Dax am Montag deutlich
nachgegeben. Im Sog der schwachen Vorgaben aus den USA und Hongkong
ging es dabei runter auf den tiefsten Stand seit Ende Juli. Im
frühen Handel baute der deutsche Leitindex seine Verluste auf
zuletzt minus 2,01 Prozent auf 15 178,21 Zähler aus
"Mit der sommerlichen Ruhe ist es auf dem Parkett definitiv vorbei.
Stattdessen steuern die Börsen auf einen stürmischen Herbst zu",
schrieb Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC
Partners am Morgen.
Der Dax hat bereits drei Wochen mit Kursabschlägen hinter sich. An
der Wall Street hatten sich die Indizes am Freitag nach dem großen
Verfallstag an den Terminbörsen ebenfalls schwach gezeigt. Die Börse
in Hongkong folgte am Montag mit schweren Verlusten aufgrund der
sich zuspitzenden Krise des chinesischen Immobilienkonzerns
Evergrande.
Auch der MDax der 50 mittelgroßen Börsenwerte gab zum
Wochenauftakt im frühen Handel deutlich nach und verlor 1,24 Prozent
auf 34854,69 Zähler. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50
markierte ebenfalls ein Tief seit Juli, hier stand
zuletzt ein Verlust von 2,11 Prozent auf 4043,53 zu Buche.
Die neue Börsenwoche steht derweil ganz im Zeichen der
Leitzinsentscheidungen diverser Notenbanken, allen voran der Fed in
den USA. Dabei dreht sich alles um die Frage, ob die
US-Währungshüter nunmehr ein deutliches Signal für die bereits
erwartete Rückführung ihrer Wertpapierkäufe geben werden.Viele
Marktbeobachter rechnen damit allerdings erst etwas später.
Im Dax gibt es ab sofort zehn neue Gesichter, darunter mit dem
deutsch-französischen Flugzeughersteller Airbus ein
neues Schwergewicht. Der MDax der mittelgroßen Werte wurde
gleichzeitig auf 50 Werte verkleinert, und auch der Index der
kleineren Werte SDax hat viele neue Mitglieder.
Auf Unternehmensseite standen aber zunächst Lufthansa
nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung im Fokus. Damit stellt
die Airline kurz vor der Bundestagswahl die Weichen für die
Rückzahlung der deutschen Staatshilfen. Die Lufthansa-Papiere
verloren am Morgen anfänglich mehr als zweieinhalb Prozent drehten
dann aber klar ins Plus - mit rund 2,7 Prozent Aufschlag führten sie
zuletzt den MDax an.
Aktien des Baustoffeherstellers Heidelbergcement
knickten auf einem der letzten Dax-Plätze nach einer
Verkaufsempfehlung von JPMorgan auf ein Tief seit Februar ein,
zuletzt notierten sie noch mehr als 3 Prozent tiefer. Als
Dax-Schlusslicht verloren Deutsche Bank mehr als
viereinhalb Prozent. Commerzbank rutschten ähnlich
stark, auch europaweit stand die Bankenbranche unter Druck.
Im Schlepptau der weiter sinkenden Eisenerzpreise zeigten sich auch
Stahlwerte äußerst schwach, Thyssenkrupp etwa gaben
zuletzt 3,8 Prozent nach.
Während die meisten Dax-Neulinge Abschläge verbuchten, ging es für
den Diagnostikkonzern Qiagen zum Leitindex-Debüt auf
dem Spitzenplatz um 1,2 Prozent bergauf. Damit knüpften die Papiere
an ihre jüngste Erholung vom Rückschlag seit Anfang September an.
Kion konnten dank einer Kaufempfehlung von Hauck &
Aufhäuser ihre jüngste Talfahrt unterbrechen. Sie kletterten um rund
0,6 Prozent. Die Analysten sehen beim Gabelstaplerhersteller mittel-
und langfristige Kurstreiber. Die Privatbank hat wiederum ihr
Kaufvotum für die Papiere des Auto- und Industriezulieferers
Stabilus gestrichen, die Aktien gaben zuletzt um zwei
Prozent nach./tav/zb
ISIN DE0008469008
AXC0114 2021-09-20/10:21
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