FRANKFURT (dpa-AFX) - Frühe Kursgewinne haben am Mittwoch
Schlimmeres für den Dax erst einmal verhindert. Der
deutsche Leitindex gewann in der ersten Handelsstunde 0,80 Prozent
auf 15 220,57 Punkte. Damit setzt er sich wieder etwas nach oben ab
von der 15 000-Punkte-Marke, der er am Vortag erstmals seit Anfang
Oktober nahe gekommen war.
Experten rechnen aber damit, dass die coronabedingten, starken
Kursschwankungen an den Börsen anhalten, das Marktumfeld bleibt
nervös. Helfen könnte dem Dax die Rückeroberung der für den
längerfristigen Trend viel beachteten 200-Tage-Linie bei aktuell gut
15 400 Punkten.
Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte legte am
Mittwoch um 0,36 Prozent auf 34 012,48 Punkte zu. Der EuroStoxx 50
als Leitbarometer der Eurozone gewann 0,9 Prozent.
Am Vortag hatten neben den Sorgen um die Impfstoff-Wirksamkeit gegen
die Omikron-Variante auch Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell
belastet, wonach die Wertpapierkäufe der US-Notenbank schneller
zurückgeführt werden könnten als zunächst geplant. Von diesem Schock
hätten sich die Marktteilnehmer nun erholt, die warnenden Worte
Powells seien wohl eingepreist, sagte Marktexperte Andreas Lipkow
von Comdirect.
Die Zykliker im Dax wie Covestro oder Volkswagen
erholten sich von ihren Verlusten mit Aufschlägen von
um die zwei Prozent. Auch SAP berappelten sich mit
plus 0,5 Prozent. Ein überraschend schwacher Ausblick des
US-Softwareherstellers und Konkurrenten Salesforce
für das laufende vierte Quartal wirkte nicht zusätzlich negativ.
Der stark unter Druck stehende Immobilienkonzern Adler Group
kommt bei seinen geplanten Anteilsverkäufen weiter
voran. Die Tochter Brack Capital Properties (BCP) soll an den im
MDax notierten Konkurrenten LEG
Immobilien gehen. Dieser hat sich bereits knapp 31
Prozent gesichert. Am Vortag waren die Adler-Aktien um mehr als ein
Fünftel auf ein Rekordtief eingebrochen. Bei einer
Investorenkonferenz hatte das Unternehmen keine Fragen zugelassen.
Neuigkeiten zu den Vorwürfen des Leerverkäufers Fraser Perring gab
es nicht, was Anleger verunsicherte. Am Mittwoch nun gewannen Adler
fast 16 Prozent, LEG notierten unverändert.
Die Aktien des Technologiekonzerns Jenoptik legten
kräftig zu auf ein Hoch seit Sommer 2018. Am Vortag hatten sie
bereits positiv auf Aussagen vom Kapitalmarkttag reagiert. Der Markt
werde die Fokussierung auf Hightech-Equipment mit einer höheren
Bewertung honorieren, schrieb nun Analyst Peter Rothenaicher von der
Baader Bank. Die Umsetzung werde aber keine einfache Übung.
Synbiotic erhöhte die Umsatzprognose für 2021, worauf
die Papiere des Cannabis-Unternehmens mit plus vier Prozent
reagierten. Im Januar war Synbiotic mit 20 Euro an der Börse
gestartet. In den vergangenen Tagen war der Kurs nach oben
geschossen bis auf fast 42 Euro. Aktuell stehen sie noch etwas
darunter. Treiber sind die Pläne der designierten Ampel-Regierung
für eine kontrollierte Abgabe von Cannabis./ajx/eas
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0128 2021-12-01/09:56
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