Der Dax hat nach seinen
jüngsten Gewinnen wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Für den
deutschen Leitindex ging es am Dienstag im frühen Handel um 0,49
Prozent auf 12 037,70 Punkte nach unten. Der MDax ,
der die mittelgroßen deutschen Werte umfasst, fiel um 1,07 Prozent
auf 25 342,23 Punkte. Hier belasteten Kursrutsche bei den Aktien von
Qiagen und Uniper. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
stand zuletzt 0,4 Prozent im Minus.
Thema bleibt derweil der Handelsstreit zwischen China und den USA:
Die Anleger schienen zumindest eine Verschiebung weiterer
Zollerhöhungen zu erwarten, sagte Analyst Stephen Innes vom
Handelshaus Axi Trader.
Am deutschen Aktienmarkt spielte derweil die Musik vor allem in der
zweiten Reihe. So sackten die Aktien von Qiagen am
MDax-Ende um mehr als ein Fünftel ab. Ein schwacher Umsatzausblick
und der überraschende Abgang des Konzernchefs verstimmen die Anleger
des Gendiagnostik-Spezialisten. Qiagen blickt wegen eines niedriger
als gedachten Wachstums in China vorsichtiger auf das Erlöswachstum
im dritten Quartal. Zudem rechnet das Unternehmen mit Umbaukosten
vor dem Hintergrund der strategischen Partnerschaft mit Illumina.
Analyst Tycho Peterson von der Bank JPMorgan sprach von einem
enttäuschenden Ausblick für das dritte Quartal. Das geringere
Wachstum und der Chef-Rücktritt ließen mehr Unsicherheit in puncto
des kurz- und mittelfristigen Ausblicks aufkommen.
Die Anteilsscheine von Uniper gerieten trotz einer
angekündigten Anteilsaufstockung durch den finnischen Versorger
Fortum unter Druck und rutschten um mehr als 9
Prozent ab. Der Uniper-Großaktionär einigte sich mit den Investoren
Elliott und Knight Vinke über eine Übernahme von deren Anteilen. Für
rund 20,5 Prozent der Uniper-Anteile zahlen die Finnen rund 2,3
Milliarden Euro - vorbehaltlich der Zustimmung der Behörden in
Russland und den USA. Allerdings schließt Fortum, das dann mehr als
70 Prozent der Uniper-Anteile halten würde, für mindestens zwei
Jahre einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag sowie ein
Herausdrängen der verbleibenden Kleinaktionäre aus.
Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDax waren die
Anteilsscheine von Nordex , die um rund 6 Prozent auf
10,75 Euro in die Höhe schnellten. Der Windanlagenbauer erhielt ein
Übernahmeangebot seines spanischen Großaktionärs Acciona
in Höhe von 10,32 Euro je Aktie. Dieser beteiligte
sich an einer Kapitalerhöhung des Hamburger Unternehmens. Der Anteil
von Acciona dürfte so deutlich über 30 Prozent steigen.
Der im Dax gelistete Zahlungsabwickler Wirecard
schraubte indes seine Mittelfristziele bei Umsatz und Gewinn nach
oben. Der optimistischere Ausblick für 2025 sei zwar erwartet
worden, aber dennoch positiv, schrieb Analyst Sandeep Deshpande von
der US-Bank JPMorgan. Allerdings stelle sich die Frage, warum der
Zahlungsabwickler mit einer niedrigeren operativen Gewinnmarge
rechne als bisher. Die Anteilsscheine von Wirecard drehten nach
einem freundlichen Start ins Minus und büßten zuletzt mehr als 2
Prozent ein./la/jha/
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0083 2019-10-08/10:11
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.