FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt haben am Donnerstag
die wichtigsten Indizes mit robusten Gewinnen an ihre jüngste
Erholung angeknüpft. Der Dax baute sein Plus vor viel
beachteten Inflationsdaten aus Deutschland in der Frühe weiter aus
und stand zuletzt um 1,00 Prozent höher bei 15 481,80 Punkten.
Angesichts nachlassender Sorgen um den Bankensektor hatte der
deutsche Leitindex einen starken Vortag bereits auf dem höchsten
Niveau seit mehr als zwei Wochen beendet - dieses baute er nun
weiter aus. Angeschoben wurde die Erholung zuletzt zudem von der
Hoffnung auf eine künftig lockerere Gangart der Notenbanken.
Für den MDax der mittelgroßen Börsenwerte ging es am
Morgen um 1,33 Prozent auf 27 242,86 Zähler nach oben. Ähnlich sah
die Lage in Europa aus: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
kletterte zuletzt um 0,99 Prozent auf 4273,02 Punkte.
Die Inflationszahlen aus Deutschland für den März am Nachmittag
sollten angesichts der Erwartungen an die Notenbanken Beachtung
finden. Die Experten der Commerzbank rechnen damit,
dass sich die Teuerung hierzulande auf ihrem hohen Niveau weiterhin
abschwächt.
Auf Unternehmensseite blieben Immobilienwerte auch am vorletzten
Handelstag der Woche gefragt. Aktien von Vonovia
verteuerten sich an der Dax-Spitze um fast vier Prozent, auch für
die übrigen Branchenwerte in den hinteren Börsenreihen ging es
deutlich nach oben. Die Stimmung für den durch steigende Zinsen und
hohe Energie- und Baukosten angeschlagenen Sektor hatte sich mit der
Hoffnung auf ein baldiges Ende des harten Kurses der Notenbanken
bereits zur Wochenmitte um 180 Grad gedreht.
Daneben galt es zahlreiche Geschäftsberichte von Nebenwerten zu
verarbeiten. Im MDax stachen die Anteile am
Telekommunikationskonzern United Internet mit einem
Abschlag von mehr als drei Prozent am Index-Ende hervor. Die Zahlen
für das vergangene Jahr bewertete ein Börsianer als gemischt. Auch
die Ziele seien umsatzseitig zwar besser als gedacht ausgefallen,
das angepeilte Betriebsergebnis liege aber unter den
Markterwartungen.
Aktien des Solartechnikspezialisten SMA setzten sich
derweil mit einem Aufschlag von mehr als 16 Prozent auf den
SDax-Spitzenplatz weit nach vorne ab - dies bedeutete
ein Hoch seit 2010. Höhere Jahresziele für den Umsatz und das
operative Ergebnis zogen die Anleger an. Händler hoben hervor, dass
der Ausblick nur 20 Tage nach der ersten Veröffentlichung schon
angehoben worden sei.
SFC Energy -Papiere setzten mit einem Aufschlag von
fast sieben Prozent ihre Erholung vom erst kürzlich erreichten Tief
seit November fort - der Brennstoffzellen-Hersteller erfreute mit
schwarzen Zahlen, nachdem er ein Jahr zuvor noch Verlust gemacht
hatte.
Positiv wurde am Markt auch der Schritt von Shop Apotheke
in der Schweiz bewertet, die Online-Apotheke bringt
dort ihr Geschäft in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem
Gesundheitsdienstleister Galenica ein. Für die Papiere ging es um
gut sechs Prozent nach oben.
Aktien von Eckert & Ziegler fanden sich dagegen nach
einem Kursrutsch von fast einem Fünftel auf einem Tief seit Mitte
November wieder. Nach einem Gewinnrückgang im vergangenen Jahr
rechnet der Strahlen- und Medizintechnikkonzern in diesem Jahr
erneut mit weniger Überschuss. Als schwach eingestufte Ausblicke
setzten derweil auch die Anteile am Bildverarbeitungsspezialisten
Basler mit fast 17 Prozent Minus und am
IT-Dienstleister Cancom mit minus acht Prozent unter
Druck./tav/stk
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AXC0147 2023-03-30/10:13
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