Nach dem Rückschlag zu Wochenbeginn im Zuge eines Angriffs auf eine Ölraffinerie in Saudi-Arabien haben sich am Dienstag weitere Verluste im Dax zunächst in Grenzen gehalten. Das Minus belief sich in der ersten Handelsstunde auf 0,11 Prozent bei 12 366,34 Punkten.

Der Ölpreisschock sei noch nicht vollends verdaut, sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. Milan Cutkovic, Analyst beim Broker Axitrader, schrieb: "Der große Crash nach den Drohnenangriffen auf das Herz der Ölindustrie ist zwar ausgeblieben, aber aus den Köpfen der Anleger sind die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten noch lange nicht verschwunden."

Beruhigend wirkt laut Marktbeobachtern gleichwohl, dass US-Präsident Donald Trump derzeit keinen Militärschlag gegen den Iran erwägt. Die Vereinigten Staaten vermuten in der Islamischen Republik den Drahtzieher hinter der Tat. Die Ölpreise hatten am Vortag nach dem Anschlag rasant zugelegt, am Dienstag nun einen kleinen Teil ihrer starken Aufschläge wieder abgegeben.

Der MDax der mittelgroßen deutschen Börsenwerte verlor mit 0,45 Prozent auf 25 860,76 Punkten bislang etwas mehr als der Dax. Hier stachen hohe Verluste der Zalando-Aktien negativ heraus. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone wiederum stieg um 0,14 Prozent.

Zalando wurden von einer Aktienplatzierung eines Großaktionärs belastet. Die Papiere des Online-Modehändlers rutschten um mehr als 11 Prozent ab. Mit dem Verkauf erlöste der schwedische Investor Kinnevik rund 558 Millionen Euro. Das Paket entspricht 5,2 Prozent des Aktienkapitals von Zalando. Hinzu kam eine Abstufung für die Zalando-Aktien von "Buy" auf "Hold" durch Hauck & Aufhäuser. Analyst Christian Salis begründete dies nach dem guten Lauf der Aktien mit dem geringen Restpotenzial zu seinem unveränderten Kursziel von 45 Euro. Zudem sieht der Experte den Höhepunkt guter Nachrichten erreicht.

Im SDax schoben positive Nachrichten die Aktien von Immobilienkonzernen an. Instone Real Estate hob die Prognose für das laufende Jahr deutlich an. Die Papiere gewannen gut 8 Prozent. Ado Properties rückten nach einer Bestätigung von Gesprächen über einen möglichen Verkauf von Immobilien um 3,7 Prozent vor. Und Dic Asset profitierten mit plus 2,3 Prozent von einer positiven Analysteneinschätzung. Im Dax belegten die Anteile von Vonovia mit plus 1,1 Prozent den ersten Platz.

Bei Aktien von Airlines, die tags zuvor unter dem Ölpreisanstieg gelitten hatten, blieb eine Erholung aus. Lufthansa gaben im Dax um weitere 0,6 Prozent nach./ajx/men

 ISIN  DE0008469008  DE0008467416

AXC0080 2019-09-17/09:55

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